Behandelter Abschnitt Neh 2,10
„Und als Sanballat, der Horoniter, und Tobija, der ammonitische Knecht, es hörten, verdross es sie sehr, dass ein Mensch gekommen war, um das Wohl der Kinder Israel zu suchen“ (2,10).
Warum hätten sie bekümmert sein sollen? Die Nationalität Sanballats ist unbekannt, wahrscheinlich war er ein Moabiter, und sein Knecht war ein Ammoniter, von denen wir lesen: „Kein Ammoniter und Moabiter soll in die Versammlung des Herrn kommen . . . in Ewigkeit“ (Neh 13,1; 5Mo 23,3-6).
Sie waren daher die unerbittlichen Feinde Israels. Dadurch waren sie die geeigneten Werkzeuge Satans und standen von Natur aus jedem Bemühen zur Verbesserung der Umstände des von ihnen verachteten Volkes feindlich gegenüber. Und tatsächlich wurde Satans Ziel im Abfall des Volkes erreicht. Solange es in Vergessenheit seines wahren Platzes und Charakters lebt, sich selbst mit der Welt verbindet und ihre Gewohnheiten und Bräuche übernimmt, wird Satan ein vermeintlicher Freund sein. Aber in dem Moment, wo ein Mann Gottes auftritt und versucht, es zu den Geboten Gottes und seiner Wahrheit zurückzuführen, erwacht Satan zu einem aktiven Feind. Nicht dass dies immer offen eingestanden wird. In dem vor uns liegenden Fall „verdross“ es seine Diener lediglich. Sicherlich waren sie verdrossen darüber, dass der Friede zwischen Israel und seinen Feinden gestört werden sollte. Denn die Treuen inmitten des Volkes Gottes, wie einst Elia, werden immer als Störenfriede Israels betrachtet – Störenfriede, weil sie inmitten des Bösen für Gott einstehen. So kam es, dass es Sanballat und Tobija „verdross“, als Nehemia ankam. Wie wir noch sehen werden, war ihr Hass so bitter, dass sie keine Mühe scheuten, um sein Werk zu verhindern und sogar seinen Tod zu planen. Bis hierher wird jedoch lediglich die Tatsache ihrer Verdrossenheit bemerkt, doch der Geist Gottes zeigt uns damit die Listigkeit Satans und die Vorgehensweise seines Wirkens.