Behandelter Abschnitt Neh 2,9
„Und ich kam zu den Statthaltern jenseits des Stromes und gab ihnen die Briefe des Königs. Der König hatte aber Heeroberste und Reiter mit mir gesandt“ (2,9).
Nehemia verlor bei der Ausführung seines Vorhabens keine Zeit. Er wusste die Gelegenheit auszunutzen, denn er fügt hinzu: „Und ich kam zu den Statthaltern jenseits des Stromes und gab ihnen die Briefe des Königs.“ Doch er war nicht allein losgezogen, sondern er wurde begleitet von Heerobersten und Reitern. Hierin liegt ein großer Unterschied zwischen seiner Reise und der Reise Esras nach Jerusalem. Esra bat den König nicht um eine militärische Begleitung, da er dem König gegenüber sein Vertrauen in Gott zum Ausdruck gebracht hatte (Esra 8,22).
Gott hatte sein Vertrauen uneingeschränkt belohnt, indem Er ihn und seine Gefährten „vor der Hand des Feindes und des am Weg Lauernden“ gerettet hatte (Esra 8,31). Nehemia war nicht mit einem solch schlichten Glauben ausgestattet, aber er war dennoch ein gottesfürchtiger und aufrichtiger Mann, und so reiste er mit dem Prunk und den Annehmlichkeiten eines königlichen Statthalters. Dafür war es auf diese Weise leichter, den Respekt der Welt und die Unterstützung der königlichen Diener zu sichern. Doch direkt bei seiner Ankunft zeigte sich bereits ein Anzeichen von Widerstand gegen sein Vorhaben – ein Widerstand, der wuchs und sich ihm bei jedem Schritt entgegenstellte, denn es handelte sich in Wirklichkeit um den Widerstand Satans gegen das Werk Gottes. Zunächst schien es sich um eine sehr kleine Angelegenheit zu handeln. Es heißt: (Siehe Neh 2,10)