Behandelter Abschnitt 1Phil 4,14-23
Phil 4,14-23: 14 Doch habt ihr recht getan, dass ihr an meiner Drangsal teilgenommen habt. 15 Ihr wisst aber auch, ihr Philipper, dass im Anfang des Evangeliums, als ich aus Mazedonien wegging, keine Versammlung mir in Bezug auf Geben und Empfangen mitgeteilt hat, als nur ihr allein. 16 Denn auch in Thessalonich habt ihr mir einmal und zweimal für meinen Bedarf gesandt. 17 Nicht, dass ich die Gabe suche, sondern ich suche die Frucht, die überströmend sei für eure Rechnung. 18 Ich habe aber alles empfangen und habe Überfluss; ich bin erfüllt, da ich von Epaphroditus das von euch Gesandte empfangen habe, einen duftenden Wohlgeruch, ein angenehmes Opfer, Gott wohlgefällig. 19 Mein Gott aber wird euch alles Nötige geben nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus. 20 Unserem Gott und Vater aber sei die Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen. 21 Grüßt jeden Heiligen in Christus Jesus. Es grüßen euch die Brüder, die bei mir sind. 22 Es grüßen euch alle Heiligen, besonders aber die aus dem Haus des Kaisers. 23 Die Gnade des Herrn Jesus Christus sei mit eurem Geist! [Amen.]
Dennoch hatten die Philipper gut daran getan, ihm ihre praktische Gemeinschaft zu bekunden. Denn wenn der Apostel gelernt hatte, Mangel zu leiden, war es doch unschicklich für die Gläubigen, das zuzulassen. In dieser Beziehung hatten die Philipper immer gut abgeschnitten und sogar weite Entfernungen überwunden, um für den Bedarf des Apostels zu sorgen. Paulus nennt das eine „Frucht, die überströmend sein würde für ihre Rechnung“ und „einen duftenden Wohlgeruch, ein angenehmes Opfer, Gott wohlgefällig“. Wie erstaunlich! Der Geist verwendet Ausdrücke ähnlich denen, die beim Opfer Christi in Epheser 5,2 benutzt werden, denn ihr Opfer trug bei Gott etwas an sich von diesem Opfer. Konnten die Philipper Verlierer sein bei ihrer Freigebigkeit? Nein, sagt Paulus, sein Gott würde auch all ihren Bedarf erfüllen „nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus“. Die Schönheit und Fülle dieses Ausdrucks ist im Brief an die Epheser zu finden.
Beachten wir, dass er nicht sagt „euer“, sondern „mein“ Gott, denn er spricht von Erfahrung und nicht von Lehre. Er hatte Gott erprobt, er hatte Ihn als treu kennengelernt und konnte sich für Ihn verbürgen vor denen, an die er schrieb. Wenn es dagegen um die Beziehung geht, sagt er „unser Gott und Vater“ wie in Vers 20; denn jeder Gläubige, ob erfahren oder nicht, ist ein Kind Gottes aus Gnaden.
Paulus schließt mit Grüßen von allen Brüdern, die bei ihm waren. Dabei erwähnt er besonders einige aus dem Haus des Kaisers, was beweist, dass Christus ein Volk hier hatte – möglicherweise eine Frucht seiner Bemühungen als Gefangener. Die Schlichtheit solcher Zuneigungen ist etwas Kostbares – und für uns Nachahmenswertes.