Unbekannter Autor; verschiedene Autoren
Kommentar von verschiedenen, zum Teil unbekannten Autoren
1Joh 4,4Kommentar zu 1. Johannes 4,4
Behandelter Abschnitt 1Joh 4,4-5
„Ihr seid aus Gott, Kinder, und habt sie überwunden, weil der, welcher in euch ist, größer ist als der, welcher in der Welt ist“ (Vers 4). „Der, welcher in euch ist“, ist der Heilige Geist. So lesen wir auch in 1Kor 2,12: „Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist.“ Und in unserem Brief wird von den Kindlein gesagt: „Ihr habt die Salbung von dem Heiligen“ und: „Die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch“, usw. (Kap. 2,20 und 27).
Der, welcher in der Welt ist, ist der Geist Satans, des Widersachers, des Fürsten dieser Welt, und der Gewalt der Luft. „Ihr. . . habt sie überwunden.“ Ihr habt für euch selbst die Verführer, die vom Geist des Antichrists und vom Geist des Irrtums erfüllt sind, überwunden. Es sind Agenten des Feindes, die darnach trachten, das Christentum zu schwächen, indem sie die Person Christi angreifen.
Weil wir aus Gott geboren und Seiner Natur teilhaftig sind, weil ferner das in Christo auf der Erde geoffenbarte ewige Leben unser Leben geworden ist und wir auch die Salbung von dem Heiligen besitzen, sind wir fähig, jeden zu erkennen und abzuweisen, der uns Christum und damit alles rauben möchte.
Selbst ein Neugeborener in Christo ist durch den Heiligen Geist fähig gemacht, zu unterscheiden, was nicht von Christo ist, und sein geistlicher Sinn wird durch jeden Angriff auf die Person Jesu verwundet. Ein solcher ist wie das Schaf, das keine andere Stimme kennt, als die des Hirten; die Stimme des Fremden kennt es nicht und flieht vor ihm. Wie wichtig ist es für uns, die Einfalt des Schafes zu bewahren!
Der Blindgeborene ist ein Beispiel hiefür (Joh 9). Die an ihm geoffenbarten Werke Gottes machten aus ihm einen lebendigen Zeugen Jesu. Aber welch eine Einfachheit und welche Kraft war in seinem Zeugnis! Er kennt nur Den, der ihn geheilt und Dem er geglaubt hat, ohne Ihn zu sehen, und Dessen Wort Seine göttliche Macht an ihm erwiesen hat. Die Stimme der Pharisäer kennt er nicht; es sind „Fremde“; er folgt ihnen nicht. Und nun sieht man ihn allein, von allen Seiten angegriffen, von den Widersachern verachtet und beschimpft. Aber er ist gelassen; voller Zuversicht und unerschütterlich steht er inmitten des Sturmes, den man gegen ihn wegen seines einfachen und treuen Zeugnisses entfacht. Sie werfen ihn hinaus, übergeben ihn dadurch aber nur den Armen des Guten Hirten, des Sohnes Gottes. Er betet an.
Lasst uns im Blick auf Christum in der Einfalt des Herzens bleiben und uns von Seinem Worte nähren! Dann werden wir bewahrt bleiben. Wandeln wir nicht in einem fortwährenden Selbstgericht, so wird der Geist betrübt; Gott wird uns dann vielleicht unserer Untreue überlassen, und wir können dabei sehr weit fortgerissen werden. Der Herr bewahre uns und lasse uns in der Erkenntnis der Wahrheit und in der Liebe zu Ihm wachsen!