Unbekannter Autor; verschiedene Autoren
Kommentar von verschiedenen, zum Teil unbekannten Autoren
1Joh 2,7Kommentar zu 1. Johannes 2,7
Im Gegensatz zu den Geboten (Vers 3) wird hier von einem Gebot geredet, das alle anderen übertrifft: Die Liebe. Es gibt andere Gebote wie Heiligkeit, Gerechtigkeit usw.; aber das hervorragende Gebot ist die Liebe; sie ist die Erfüllung des Gesetzes und fasst dessen Gebote alle zusammen (Röm 13,8-10).
Es gibt nur zwei Begriffe, die das eigentliche Wesen Gottes zum Ausdruck bringen: Er ist Licht und Liebe. Bei den andern Begriffen handelt es sich um Seine Eigenschaften. Es wird uns gesagt: Gott ist heilig, nicht aber: Gott ist Heiligkeit; Gott ist gerecht, nicht aber: Gott ist Gerechtigkeit.
Das „alte Gebot“ war von Anfang des Christentums an. Damit ist die Liebe in Christo gemeint, die volle Offenbarung des göttlichen Lebens in Ihm. Es gab nichts, was über das alte Gebot hinausging. Beim Kommen des Herrn in diese Welt begann die Offenbarung der Liebe. Im Augenblick, als das kleine Kind in der Krippe lag, war die Liebe Gottes da. Da war sie wie eine sich öffnende Blume. Am Kreuze aber erstrahlte sie in ihrer ganzen Fülle und Schönheit.
Die Empfänger des Briefes hatten im Anfang durch den Apostel das alte Gebot, das Wort Gottes gehört und dadurch die ganze Offenbarung dessen vernommen, was Gott in Christo war, der sagen konnte: Ich bin „durchaus das, was ich auch zu euch rede“ (Joh 8,25), das heißt der volle Ausdruck der Liebe.