Unbekannter Autor; verschiedene Autoren
Kommentar von verschiedenen, zum Teil unbekannten Autoren
1Joh 2,2Kommentar zu 1. Johannes 2,2
„Er ist die Sühnung für unsere Sünden“. Der Unterschied zwischen der Sühnung und der Stellvertretung wird uns im Bilde der beiden Böcke des Versöhnungstages dargestellt (3. Mose 16): Der eine war für Jehova, der andere für das Volk. Es geht hier um Sühnung, die sich nicht nur auf die Juden oder auf uns, sondern auf die ganze Welt erstreckt. Das Werk Christi wird hier gemäß dem ganzen Anteil, den Gott daran nimmt, vor uns hingestellt.
In Johannes 13, wo uns geschildert wird, wie der Herr die Füße Seiner Jünger wusch, und auch in der Geschichte des Petrus, sind uns eindrückliche Bilder gegeben, um uns zu zeigen, wie Christus uns gegenüber handelt, wenn wir gesündigt haben. Bevor Petrus fiel, hatte Jesus schon für ihn gebetet, und als er Ihn verleugnete, blickte der Herr ihn an. Dieser Blick brachte bei dem Jünger tiefe Busse hervor. Am Tage der Auferstehung erschien der Herr vor allen anderen Brüdern dem Petrus (1Kor 15,5). Später prüfte der Herr in Anwesenheit der Jünger das Herz des Petrus und stieg bis zur Wurzel des Bösen hinab – denn Petrus hatte gesagt: „Wenn sich alle an dir ärgern werden, ich werde mich niemals ärgern“ (Mt 26,33) – um ihn wiederherzustellen und ihm Seine Schafe anzuvertrauen (Joh 21).
Der erste Teil des Briefes endigt bei Kapitel 2,2. Er zeigt uns zuerst, was das ewige Leben, das uns mitgeteilt wurde, an sich ist und wozu wir es empfangen haben: Zum Zwecke der Gemeinschaft und völligen Freude (Verse 1–4). Dann folgt eine Botschaft, um uns die Natur Gottes, mit der wir in Gemeinschaft sind, erkennen zu lassen und um uns zu zeigen, wie ein fehlbares Wesen daran teilhaben kann (Verse 3–10). Schließlich wird das Mittel erwähnt, das Gott anwendet, um die Gemeinschaft zwischen Ihm und uns aufrecht zu halten oder wiederherzustellen (2,1–2).