Unbekannter Autor; verschiedene Autoren
Kommentar von verschiedenen, zum Teil unbekannten Autoren
1Joh 2,1Kommentar zu 1. Johannes 2,1
Der alte Apostel nennt die Heiligen hier voller Liebe: „Meine Kinder“. Er hat ihnen über Gemeinschaft mit dem Vater geschrieben, damit ihre Freude völlig sei (1,4). Dann hat er ihnen aber auch gezeigt, dass Gott Seinem Wesen nach Licht ist (1,5); sie sollten dessen eingedenk bleiben, auf dass sie nicht sündigten (2,1). Die Gläubigen sind Teilhaber des ewigen Lebens; sie müssen nicht mehr sündigen, nicht einmal mehr in Gedanken – selbst eine solche Sünde unterbräche ja die Gemeinschaft.
Aber „wenn jemand gesündigt hat“, das heißt, wenn der Fall eingetreten ist und es nicht mehr um die Frage geht, wie er vermieden werden kann, so haben wir einen Sachwalter bei dem Vater.
Er sagt hier: „Wenn jemand gesündigt hat“, und nicht: „Wenn jemand sündigen wird“. Der Apostel bezieht sich auf eine vollendete Tatsache und nicht sozusagen auf eine Vorsorge für die Zukunft; denn er hat ja ausdrücklich erwähnt: „Ich schreibe euch dieses, auf dass ihr nicht sündiget.“
Der Sachwalter vertritt uns und beschäftigt sich mit unserem Fall vor Gott. Er ist nicht ein Fürsprecher vor einem Richter, sondern „bei dem Vater“. Er befindet sich dort zugunsten derer, die in einer unauflöslichen Beziehung zum Vater stehen.
Dieser Sachwalter ist Jesus Christus, der Gerechte: Jesus Christus, der sich für uns dahingegeben hat, ist in den Augen Gottes der Gerechte. Aus Kapitel 1,9 geht hervor, dass Gott gegenüber Christo gerecht ist, wenn Er uns vergibt, weil Christus eine vollkommene Erlösung zustande gebracht hat. Hier nun ist Er der Gerechte vor Gott.
Er ist die Sühnung für unsere Sünden. Da wird die Seite des Werkes am Kreuze erwähnt, durch die Gott völlig verherrlicht worden ist und die dem Sünder Zutritt zu Ihm verschafft hat. Das Opfer Christi hat Gott die Möglichkeit gegeben, gnädig zu sein. Es ist bemerkenswert, dass diese Seite des Kreuzes hier vor uns gestellt wird. Ja, Gott ist im Kreuze Christi verherrlicht worden, unabhängig davon, wie viele Seelen dadurch errettet werden.