Unbekannter Autor; verschiedene Autoren
Kommentar von verschiedenen, zum Teil unbekannten Autoren
Lk 4,1Kommentar zu Lukas 4,1
Behandelter Abschnitt Lk 4,1-21
Lk 4,1-21: 1 Jesus aber, voll Heiligen Geistes, kehrte vom Jordan zurück und wurde durch den Geist in der Wüste vierzig Tage umhergeführt 2 und wurde von dem Teufel versucht. Und er aß in jenen Tagen nichts; und als sie vollendet waren, hungerte ihn. 3 Der Teufel aber sprach zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so sprich zu diesem Stein, dass er zu Brot werde. 4 Und Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben: „Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, [sondern von jedem Wort Gottes].“ 5 Und er führte ihn auf einen hohen Berg und zeigte ihm in einem Augenblick alle Reiche des Erdkreises. 6 Und der Teufel sprach zu ihm: Dir will ich diese ganze Gewalt und ihre Herrlichkeit geben; denn mir ist sie übergeben, und wem irgend ich will, gebe ich sie. 7 Wenn du nun vor mir anbetest, soll sie ganz dein sein. 8 Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Es steht geschrieben: „Den Herrn, deinen Gott, sollst du anbeten und ihm allein dienen.“ 9 Er führte ihn aber nach Jerusalem und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sprach zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so wirf dich von hier hinab; 10 denn es steht geschrieben: „Er wird seinen Engeln deinetwegen befehlen, dass sie dich bewahren“; 11 und: „Sie werden dich auf Händen tragen, damit du nicht etwa deinen Fuß an einen Stein stoßest.“ 12 Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Es ist gesagt: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.“ 13 Und als der Teufel jede Versuchung vollendet hatte, wich er für eine Zeit von ihm. 14 Und Jesus kehrte in der Kraft des Geistes nach Galiläa zurück, und die Kunde über ihn ging aus durch die ganze Gegend. 15 Und er lehrte in ihren Synagogen, geehrt von allen. 16 Und er kam nach Nazareth, wo er auferzogen worden war; und er ging nach seiner Gewohnheit am Tag des Sabbats in die Synagoge und stand auf, um vorzulesen. 17 Und es wurde ihm das Buch des Propheten Jesaja gereicht; und als er das Buch aufgerollt hatte, fand er die Stelle, wo geschrieben war: 18 „Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen gute Botschaft zu verkündigen; er hat mich gesandt, Gefangenen Befreiung auszurufen und Blinden das Augenlicht, Zerschlagene in Freiheit hinzusenden, 19 auszurufen das angenehme Jahr des Herrn.“ 20 Und als er das Buch zugerollt hatte, gab er es dem Diener zurück und setzte sich; und die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet. 21 Er fing aber an, zu ihnen zu sagen: Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt.
In Lukas 4 wird der Herr Jesus durch den Geist in die Wüste geführt, um versucht zu werden. Das heißt, es sollte geprüft werden, ob derjenige, der das Werk der Versöhnung vollbringen sollte, der Versuchung, sich von Gott zu entfernen, standhalten würde. Er hat in dieser Versuchung standgehalten. Nicht dass das Ergebnis für Gott in Frage gestanden hätte, aber es ging darum, das auch allgemein zu demonstrieren: Er hat sich nicht von Gott entfremdet, indem Er, ohne einen Auftrag Gottes zu haben, aus Steinen Brot gemacht hätte, weil Ihn hungerte (Lk 4,3.4); Er hat sich nicht von Gott entfernt, indem Er einem anderen seine Hingabe geschenkt hätte (Lk 4,5-8); Er hat sich nicht von Gott entfernt, indem Er die Liebe Gottes angezweifelt hätte ( Lk 4,9-13).
Der Herr Jesus kam in die Welt, um den Menschen Versöhnung anzubieten, nicht um Gericht zu bringen. Dies sehen wir zum Beispiel an der Begebenheit im Tempel, als der Herr Jesus beim Vorlesen aus dem Buch des Propheten Jesaja (Jes 61,1.2a; Lk 4,18.19) mitten im Satz aufhörte und das Buch zusammenrollte: Denn Er war nicht gekommen, um „den Tag der Rache“ (Jes 61,2b) auszurufen, sondern um „auszurufen das Jahr des Wohlgefallens des Herrn“ (Jes 61,2a). Wie sah man in dieser guten Botschaft für „Arme“ (Lk 4,18) Gottes Bemühen, den Menschen seine Liebe entgegenzubringen! Alles wurde jetzt in der Person
Christi erfüllt: „Heute ist diese Schrift vor euren Ohren erfüllt“ (Lk 4,21).