Unbekannter Autor; verschiedene Autoren
Kommentar von verschiedenen, zum Teil unbekannten Autoren
Lk 2,18Kommentar zu Lukas 2,18
Behandelter Abschnitt Lk 2,18-30
Die Engel verkündeten, dass ein Erretter geboren war. Nicht ein Richter war gekommen, sondern ein Erretter war geboren. Der Dienst der Versöhnung beginnt also mit der Verkündigung großer Freude und mit einer „Menge des himmlischen Heeres, das Gott lobte“ (Lk 2,13). Dieser Dienst der Versöhnung führte dann auch dazu, dass es in Jerusalem solche gab, die große Freude hatten und Gott lobten und priesen, wie wir in den letzten Versen des Lukasevangeliums lesen (Lk 24,53).
Zunächst aber werden die Hirten durch die Botschaft der Engel dazu gebracht, Christus aufzusuchen, und auch sie verherrlichen und loben Gott, nachdem sie Christus gesehen haben (Lk 2,20).
Lk 2,18-30: 18 Und alle, die es hörten, verwunderten sich über das, was von den Hirten zu ihnen gesagt wurde. 19 Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen. 20 Und die Hirten kehrten zurück und verherrlichten und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war. 21 Und als acht Tage erfüllt waren, dass man ihn beschneiden sollte, da wurde sein Name Jesus genannt, der von dem Engel genannt worden war, ehe er im Leib empfangen wurde. 22 Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz Moses erfüllt waren, brachten sie ihn nach Jerusalem hinauf, um ihn dem Herrn darzustellen 23 (wie im Gesetz des Herrn geschrieben steht: „Alles Männliche, das den Mutterleib erschließt, soll dem Herrn heilig heißen“) 24 und ein Schlachtopfer zu geben nach dem, was im Gesetz des Herrn gesagt ist: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben. 25 Und siehe, in Jerusalem war ein Mensch, mit Namen Simeon; und dieser Mensch war gerecht und gottesfürchtig und wartete auf den Trost Israels; und der Heilige Geist war auf ihm. 26 Und von dem Heiligen Geist war ihm ein göttlicher Ausspruch zuteilgeworden, dass er den Tod nicht sehen solle, ehe er den Christus des Herrn gesehen habe. 27 Und er kam durch den Geist in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um mit ihm nach der Gewohnheit des Gesetzes zu tun, 28 da nahm auch er es auf die Arme und lobte Gott und sprach: 29 Nun, Herr, entlässt du deinen Knecht, nach deinem Wort, in Frieden; 30 denn meine Augen haben dein Heil gesehen.
Im weiteren Verlauf des zweiten Kapitels wird uns an dem Beispiel von Simeon und Anna gezeigt, welche Menschen unter den Nutzen des Dienstes der Versöhnung kommen und welche moralischen und geistlichen Charakterzüge diese Menschen tragen. Simeon hatte übrigens schon vorausgesehen, dass der Dienst der Versöhnung nicht auf das Volk Israel beschränkt sein würde. So redete er von dem Heil, „das du bereitet hast vor dem Angesicht aller Völker: ein Licht zur Offenbarung für die Nationen“ (Lk 2,31.32). Dass er die Nationen vor Israel erwähnte, deutet schon an, dass bei diesem Dienst die Juden keine Vorrangstellung mehr haben würden. Die Entfremdung zwischen Gott und den Menschen war so groß, dass die Unterschiede zwischen Juden und Nationen dabei eigentlich gar keine Rolle spielen.