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Kommentar von verschiedenen, zum Teil unbekannten Autoren
1Mo 25,1Kommentar zu 1. Mose 25,1
Behandelter Abschnitt 1. Mose 25,1-18
Diese Ereignisse wurden fast ausschließlich in ihrer prophetischen Bedeutung betrachtet. Die Geschichte Isaaks erhält hier einen gewissen Abschluß. In Kapitel 22 sahen wir Isaak als Bild des Herrn, der gestorben und auferweckt ist. In Kapitel 23 starb Sara, ein Bild der Beiseitesetzung Israels. In Kapitel 24 sahen wir die Versammlung, die schon hier auf der Erde mit ihrem Herrn vereinigt wird. Jetzt kommt der Abschluß.
In Abraham sollten alle Völker der Erde gesegnet werden. In den folgenden Kapiteln wird mehrere Male gesagt, daß sein Same sein würde wie der Sand am Ufer des Meeres und wie die Sterne des Himmels. Das sind Hinweise auf ein irdisches und ein himmlisches Volk, denen der Segen Abrahams zuteil wird. Damit ist Israel als sein Geschlecht gemeint, aber auch wir haben teil an diesem Segen (Röm 4).
In 1. Mose 25 finden wir den Segen für die ganze Erde. Wir finden hier keine zeitliche Reihenfolge sondern eine geistliche Ordnung. Es handelt sich um das, was am Ende geschehen wird. Wir sehen neben Isaak und Ismael noch andere Söhne. Zu den Söhnen der Ketura gehören Scheba und Dedan, die auch in Hesekiel 38,13 als Freunde Israels gegen Russland genannt werden. Sie empfangen im 1000jährigen Reich einen Segen (Jes 60,6). Als Ismael, d. h. Israel nach dem Fleisch stirbt, werden von ihm zwölf Fürsten genannt.
In der Zwischenzeit gehört alles Isaak (Vers 5). Abraham war der Empfänger der Verheißungen. Alles, was Gott gibt, ist Ja und Amen in Christus. Alle Verheißungen werden in Isaak erfüllt, nach seinem Tod und seiner Auferstehung, und zwar in Verbindung mit der Frau, die ihm gegeben worden ist.
Wir leben jetzt in der Zeit, da Ismael fortgeschickt worden ist (Röm 9). Israel und die Völker werden erst später teilen. Die Söhne Keturas nehmen teil an den Verheißungen. Darin liegt ein scheinbarer Widerspruch. Einerseits empfängt Isaak alles, und andererseits empfangen sie Geschenke (Vers 6) von dem Teil Isaaks. Sie nehmen also auch teil, aber nicht so wie Isaak und seine Frau. Die letztere hat teil an allen Segnungen und Verheißungen (Eph 1).
Scheba und Dedan finden wir in Matthäus 25 wieder als diejenigen, die den Brüdern des Königs geholfen haben. In Jesaja 60,6 werden sie mit königlicher Herrlichkeit in Verbindung gebracht. Wir finden sie dann auch in Hesekiel 38 wieder, wo wir geistlich betrachtet das gleiche finden wie in Matthäus 25.
Alle Verheißungen sind in Christus erfüllt (2Kor 1,20)
Zunächst wird Abraham begraben. Solange er lebte, stand auch Ismael mit ihm in Verbindung. Als er starb, empfing Isaak alles und Ismael hatte kein Teil mehr daran. Seine Verbindung wurde durch den Tod Abrahams beendet. Das entspricht zeitlich dem Kreuz. Die Verheißungen für Israel nach dem Fleisch sind unterbrochen. Damit wird jedoch nicht gesagt, daß Abraham ein Bild von Christus ist. Es handelt sich um den Zeitpunkt.
Der Gestorbene und Auferstandene hat von diesem Augenblick an alles.
In Vers 11 sehen wir, daß Isaak nach dem Tode Abrahams gesegnet wird. Er wohnt bei dem Brunnen Lachai Roi, dem Brunnen des Lebendigen, der sich schauen läßt (1Mo 24), oder der mich sieht (1Mo 16). In Isaak und Rebekka, die mit ihm vereinigt ist, sehen wir ein Bild des Herrn, mit dem wir vereinigt sind. Wir kennen Gott als Vater, so wie der Herr ihn immer kannte. Wir sind eins gemacht mit dem Sohn. Wir wohnen zusammen mit dem Herrn an dem Brunnen, wo Gott sich vollkommen offenbart. Wenn wir diesen Platz mit dem vergleichen, den wir von Natur besitzen, sehen wir, welch ein wunderbarer Platz es ist.
Gott offenbart sich uns so wie der Sohn ihn kennt (Joh 1,18). Wir haben Gemeinschaft mit dem Herrn am Wort Gottes, seiner vollkommenen Offenbarung. Das Wort Gottes wird lebendig gemacht durch den Heiligen Geist, der in uns wohnt (Eph 5,25). Das Wasser ist in der Heiligen Schrift das Wort in seiner reinigenden Kraft. In Johannes 3 wird es gesehen in Verbindung mit der Bekehrung und Wiedergeburt, in Johannes 4 mit der uns innewohnenden Kraft. Das lebendige Wasser bringt das neue Leben in Verbindung mit der Quelle droben , mit Christus.
Wir genießen ihn wie er ist. Grundsätzlich ist das schon jetzt so. In Johannes 7,37 ff wird das Wasser mit dem Heiligen Geist in Verbindung gebracht. Dort ist vom achten Tag die Rede, der ein Bild des ewigen Zustandes nach den sieben Tagen des Laubhüttenfestes (1000jähriges Reich). Der Heilige Geist macht das Wort lebendig. Diese ewigen Segnungen können wir durch den Heiligen Geist jetzt schon im Glauben genießen. Wir können so davon erfüllt sein, daß Ströme nach draußen fließen, so daß es eine lebendige Verbindung ist.
In Epheser 1 wird gesagt, daß alles seinen Füßen unterworfen ist. Das ist ein Zitat aus Psalm 8, das wir auch in 1. Korinther 15,27 und Hebräer 2,8 finden. In 1. Korinther 15 steht es in Verbindung mit seinen Feinden, dort wird nur Gott ausgenommen. In Hebräer 2 wird nichts übrig gelassen. Das ist jetzt noch nicht sichtbar. Aber wir sehen schon jetzt, was die Welt einmal sehen wird.
In 1. Mose 25,11 sehen wir das, was der Herr jetzt schon besitzt, und zwar nicht das Teil des Bräutigams und der Braut im Himmel, sondern am Brunnen. Es ist das himmlische Teil auf der Erde, das jetzt genossen werden kann. Das findet im irdischen Teil des geistlichen Landes der himmlischen Berufung statt. Wir sehen das, wenn wir Vers 10 und 11 mit Galater 4,30 + 31 vergleichen. Ismael besitzt jetzt kein Teil. Das irdische Jerusalem ist noch immer in Sklaverei.
Sind die Kinder Keturas ein Bild der Nationen? – In 2. Korinther 1 heißt es, daß in Christus alle Verheißungen Ja und Amen sind. Wir haben im Glauben teil daran. Nach Galater 4,28 sind wir Kinder der Verheißung wie Isaak. Unsere Stellung gleicht derjenigen des Herrn. Für Israel und die Nationen kommt dieser Segen erst in der Zukunft, in dem Reich, das nach Matthäus 25 für sie bereitet ist. Dann werden die Völker Geschenke empfangen .
Sie werden hier nach dem Osten fortgeschickt, was im 1. Buch Mose Beiseitesetzung bedeutet. Die Verheißungen werden für sie erst dann wahr, wenn Christus über die Erde regiert.
Oft sehen wir in der Heiligen Schrift einerseits Gottes Ratschluß und auf der anderen Seite das Handeln des Menschen. So ist es auch bei den Söhnen Keturas. Sie sind ein Bild davon, wie die Nationen nach Gottes Ratschluß gesegnet werden. Aber in Matthäus 25 finden wir die Taten dieser Menschen. Die Völker werden dort gesegnet, weil sie die Verkündiger des Reiches aufgenommen haben. Gott weiß immer seine Ratschlüsse und unsere Handlungen miteinander in Übereinstimmung zu bringen.
Abraham war aufgrund seines Glaubens der Empfänger der Verheißungen. Die Verheißungen gründeten sich darauf, daß er glaubte. Auch die Erfüllung der Verheißung beruht allein auf diesem Grundsatz. Deshalb gibt es für Israel jetzt keine Erfüllung der Verheißungen, weil sie sie aufgrund von Werken empfangen wollen. Erst nach ihrer Bekehrung werden sie durch ihren Glauben erfüllt werden. So auch bei den Nationen. Dieser Glaube wird in Matthäus 25 sichtbar. Wenn die Macht Satans sich offenbart, nehmen sie die Brüder des Herrn auf „Kommet her, Gesegnete meines Vaters, ererbet das Reich“. Auch hier ist also der Glaube die Grundlage.
Neben Sara hatte Abraham auch Hagar als Frau. Das war eine fleischliche Verbindung, und deshalb wurde Ismael nicht angenommen. So ist es auch für alle Kinder der anderen Frau Ketura. Auch sie mußten Isaak verlassen und durften nicht mit ihm erben. Sie erhielten jedoch Verheißungen. So sind auch die Nationen durch fleischliche Bande mit Israel verbunden. Sie werden alle aufgrund der Abraham gegebenen Verheißung gesegnet. Ketura wird in 1. Chronika 1,32 eine Nebenfrau genannt. Das zeigt, daß es nicht notwendig ist, um 1Mo 25,1-6 chronologisch nach 1Mo 24 zu setzen. Abraham erhielt Isaak als „Gestorbener“ auf besondere Weise. Er hat wahrscheinlich als 140jähriger nach dem Tode Saras nicht weitere sechs Söhne bekommen. Die Tatsache, daß wir viele der Namen aus 1. Mose 25,1-6 auch in Kapitel 10 finden, zeigt, daß verschiedene Personen die gleichen Namen tragen können.
Prophetisch bedeutet der Tod Abrahams die Beiseitesetzung des Volkes Israel nach dem Fleisch. Die Höhle von Machpela, die in Kapitel 23 als Begräbnis für Sara gekauft worden ist, steht damit in Verbindung.
Viele der verwandten Völker sind heftige Verfolger Israels geworden, z. B. die Nachkommen Lots, die Ammoniter und die Moabiter, die Midianiter und die Nachkommen Ismaels. Aber in den Propheten sehen wir, daß viele von Ihnen mit Israel gesegnet werden (s. Jes 60,4 ff, wo Midian und Scheba erwähnt werden, sowie Kedar und Nebajoth). Die zwölf Söhne Ismaels wohnen von Havila bis Sur (Vers 18), d. h. zwischen Ägypten und Assyrien.
Einerseits sind das die größten Feinde Israels gewesen , aber andererseits sehen wir Gottes Erbarmen über sie wie auch über Israel. Israel ist dann zusammen mit den Ägyptern und Assyriern das dritte Volk (Jes 19,23). Das Land, das die Söhne Ismaels bewohnten, ist dasselbe, was Israel in der Zukunft bewohnen wird. 1. Mose 25,18b ist die Erfüllung der Verheißung Gottes an Hagar in Kapitel 16,12, wonach Ismael angesichts aller seiner Brüder wohnen würde. Auch die zwölf Fürsten entsprachen einer Verheißung. Was Gott sagt, tut er auch. Alle seine Verheißungen sind Ja und Amen, wem immer sie auch gegeben worden sind.
In Jesaja 21,13-16 werden Dedan und Kedar in Verbindung mit einer Gerichtsankündigung zusammen erwähnt. Wie ist das zu verstehen? Gott berichtet nicht nur geschichtliche Dinge, sondern er gibt auch Offenbarungen, damit wir seine Gedanken verstehen werden. Vgl. das Beispiel in Galater 4.
Im 1. Buch Mose ist Ismael ein Bild des Volkes Israel nach dem Fleisch. Wir dürfen ein solches Bild jedoch nicht auf die prophetischen Bücher übertragen und dann dieses Bild nochmals allegorisch anwenden. Gott weicht von der chronologischen Reihenfolge ab, um uns geistliche Lektionen zu geben. Wir dürfen auch in den prophetischen Buchen nicht alles allegorisch (bildlich) erklären. Wir müssen es so nehmen, wie es dasteht. Im 1. Buch Mose sehen wir prophetische Gesichte über die Nationen. Viele dieser Nationen finden wir am Ende der Tage wieder (Jer 48,47; 49,6.39). Das schließt an das prophetische Bild in 1. Mose an. Gott benutzt oft Bilder und Vorbilder, auch im 1. Buch Mose. Wir stehen in der Gefahr, in der Auslegung dieser Bilder weiterzugehen als zulässig ist. Wir müssen uns immer fragen, was Gott uns mit einem bestimmten Bild sagen will. Wir dürfen es dann aber nicht auf alle Schriftabschnitte anwenden.
Wir haben gesehen, daß alle Segnungen Isaak und Rebekka gelten, während Ismael beiseite gesetzt wird. Aber Israel wird wieder hergestellt. 1. Mose 25 gibt uns den Hinweis, dort zu bleiben, wo Isaak wohnt, denn das ist der einzig richtige Platz.
Zum besseren Verständnis werden die hier gegebenen Vorbilder noch einmal nebeneinander gestellt:
Abraham stellt den Grundsatz des Glaubens dar.
Sara den Grundsatz der Gnade; sie ist die Freie, das himmlische Jerusalem.
Hagar ist der Grundsatz des Gesetzes, die Sklavin, der Berg Sinai, das gegenwärtige Jerusalem.
Isaak ist der Sohn, der gestorben und auferstanden ist (1Mo 22).
Ismael ist ein Bild von Israel nach dem Fleisch.
Rebekka ist ein Bild von der Versammlung (Kirche) Ketura ist ein Bild der Nationen.