Behandelter Abschnitt Off 11,13
„Und in jener Stunde geschah ein großes Erdbeben, und der zehnte Teil der Stadt fiel, und 7 000 Menschennamen kamen in dem Erdbeben um; und die Übrigen wurden von Furcht erfüllt und gaben dem Gott des Himmels Ehre“ (11,13).
Gottes Allmacht unterstreichend, geschieht ein großes Erdbeben in Jerusalem. Der zehnte Teil der Stadt zerfällt und 7 000 Menschennamen kommen um. Ein peinliches Gericht! denn der zehnte Teil ist ohne Frage der verantwortliche Teil, und nun trifft die mächtige, zürnende Hand Gottes gerade diese gotteslästerliche Schar. Der Ausdruck „Menschennamen“ beweist, dass Gott jeden einzelnen Namen kennt, die Schuldigen herausfindet und niemand Ihm entschlüpfen kann. 7 000 ist eine von Gott gekannte Vollzahl. Dass der Eindruck dieses Geschehens ein gewaltiger sein wird, ist offenbar. Große Furcht fällt auf die Menschen, und die Übriggebliebenen müssen gezwungenermaßen Gottes allmächtige Hand anerkennen. Dass sie Gott die Ehre inmitten dieser gewaltigen Ereignisse geben, ist leicht verständlich, aber der Weg der Buße und Umkehr ist es noch lange nicht.
Die Geschichte dieser beiden Zeugen gleicht der unseres Herrn. Die Macht des Bösen hatte sich auch gegen den Sohn Gottes, der Mensch geworden war, aufgemacht. Satan aber konnte nichts ausrichten, bis Er sich selbst in die Hände der von ihm verführten Menschen übergab; so wurden auch unsere beiden Zeugen keinen Tag früher überwunden, als Gott dies zuließ. In beiden Fällen haben die Bösen alle nur erdenkliche Schmach und jeden möglichen Hohn auf die von Gott Geliebten gehäuft. Laut Jesaja 53,9 hatten die Menschen das Grab Jesu bei Gesetzlosen bestimmt, aber Gott bestimmte, dass sein Körper in das Grab eines Reichen gebracht wurde; so sollten auch die beiden Zeugen zu ihrem Hohn in gar kein Grab kommen, aber Gott bestimmt und lenkt auch dies anders. Wie der Herr Jesus am dritten Tag auferstanden und nach vierzig Tagen auf der Wolke gen Himmel aufgefahren ist, so werden auch die beiden Zeugen durch Gottes Macht wieder lebendig und durch die Herrlichkeit Gottes in den Himmel aufgenommen. Der einzige Unterschied ist der, dass bei der Himmelfahrt des Herrn niemand Zeuge war, als die Jünger allein, aber bei der Aufnahme der beiden Zeugen musste die ganze Welt dem Schauspiel zusehen, und ihnen blieb nur die schreckliche Ahnung ihres Gerichtes; die Jünger hingegen vernahmen die Verheißung der Wiederkehr des Herrn.