Behandelter Abschnitt Off 9,15-19
„Und die vier Engel wurden gelöst, die sich bereit gemacht hatten auf Stunde und Tag und Monat und Jahr, damit sie den dritten Teil der Menschen töteten. Und die Zahl der Reitertruppen war zweimal zehntausend mal zehntausend; ich hörte ihre Zahl. Und so sah ich die Pferde in dem Gesicht und die, die auf ihnen saßen: Und sie hatten feurige und hyazinthene und schweflige Panzer; und die Köpfe der Pferde waren wie Löwenköpfe, und aus ihren Mäulern geht Feuer und Rauch und Schwefel hervor. Von diesen drei Plagen wurde der dritte Teil der Menschen getötet, von dem Feuer und dem Rauch und dem Schwefel, die aus ihren Mäulern hervorgehen. Denn die Gewalt der Pferde ist in ihrem Maul und in ihren Schwänzen; denn ihre Schwänze sind gleich Schlangen und haben Köpfe, und damit beschädigen sie“ (9,15–19).
Kaum sind die vier Engel losgelassen, verbreiten sie Tod und Verderben. Es ist eine ungeheure Zahl, denn wir lesen: „Die Zahl der Reitertruppen war zweimal zehntausend mal zehntausend“, also 200 Millionen. Die Beschreibung von Pferd und Reiter lässt auf ein dämonisches Heer schließen, in einem noch schlimmeren Charakter als die, die wir eben gesehen haben. Einbrüche wilder Reiterhorden aus den Wüsten Asiens in die biblischen Länder sind im Lauf der Jahrhunderte öfter erfolgt, denken wir nur an die Sarazenen und die verschiedenen türkischen Stämme usw. Aber hier handelt es sich um etwas ganz anderes. Nicht die Reiter sind hier die Handelnden, sondern die Pferde, während die Reiter mehr als Mitgeführte erscheinen. Wohl haben sowohl die Pferde als die Reiter „feurige und hyazinthene und schweflige Panzer“, also eine höllische Rüstung, dennoch sind es die Pferde, die mit den Mäulern und Schwänzen schädigen. Feuer, Rauch und Schwefel sind die Natur der Panzer; Feuer, Rauch und Schwefel lodern aus ihrem Rachen, und die Schwänze sind Schlangen mit Köpfen, die ebenfalls Schaden stiften.
Schon die Propheten Jesaja, Joel, Daniel, Sacharja usw. haben sich mit diesen ungeheuren Scharen beschäftigt, und der Geist Gottes redet von der großen Drangsal Jakobs und von dem Tag des Grimmes und Zornes Gottes gegen das abtrünnige Israel und die aufrührerischen Nationen. Der bittere Hass, den wir schon heute zwischen Arabern und Juden sehen, lässt uns den Kampf kommender Tage um den Besitz Israels ahnen.
Vergessen wir auch nicht, dass Juden und Araber Brudervölker sind, beide sind Semiten, und das Heilige Land birgt die Heiligtümer dreier Religionen. Darum ist es naheliegend, dass Satan keinerlei Interesse daran hat, Christus in Jerusalem regieren zu lassen. Er mobilisiert die Höllengeister, denen ja in jener Zeitperiode für kurze Zeit Raum gelassen wird, um mit aller Macht diese Völker in giftigem, blindwütendem Hass aufeinanderzuhetzen und Herz und Gewissen hart wie Panzer zu machen. Die Köpfe der Pferde sind wie Löwenköpfe, was auf ein imperialistisches Heer schließen lässt, ihrem Maul entströmt das Gift der Hölle. Ein Drittel der Menschen kommt durch die moralische Vergiftung und Bosheit und Hinterlist der Schlange, durch dieses Wüten des Abgrundes, um.