Behandelter Abschnitt Off 5,2-4
„Und ich sah einen starken Engel, der mit lauter Stimme ausrief: Wer ist würdig, das Buch zu öffnen und seine Siegel zu brechen? Und niemand in dem Himmel noch auf der Erde noch unter der Erde vermochte das Buch zu öffnen noch es anzublicken. Und ich weinte sehr, weil niemand für würdig befunden wurde, das Buch zu öffnen noch es anzublicken“ (5,2–4).
Die Verse 2–4 legen nun recht eindrücklich dar, wie trostlos die Lage der Welt geworden ist. Ein starker Engel sucht den, der würdig und imstande sei, das Buch und seine Gerichte in die Hand zu nehmen. Aber in der ganzen Schöpfung ist niemand, der zu antworten vermag, niemand aus der Menschheit und niemand aus der Engelwelt, der sich melden könnte. Die Menschen seufzen unter der Herrschaft Satans, und die Engel sind wohl zum Dienst, aber nicht zur Herrschaft berufen. Darüber ist der Seher sehr betrübt, weil er keine Möglichkeit mehr sieht, dass die verheißenen Segnungen in Erfüllung gehen können. Johannes, obwohl er zur Ekklesia gehört, nimmt hier sozusagen die Stellung des jüdischen Überrestes ein, der wohl Gottes Verheißungen kennt, aber erst noch durch Drangsale erkennen muss, dass Jesus Christus der Messias ist.
Aber einer der im Himmel versammelten und erhöhten Ältesten hilft ihm aus der Verlegenheit und gibt ihm, als zu diesem Kollegium gehörend, Auskunft. Auch wir Kinder Gottes werden zu diesem Kollegium gehören, Mitwisser der Ratschlüsse Gottes und bei allen Handlungen unseres Herrn zugegen sein. Die Antwort des Ältesten ist wohl kurz, aber sehr inhaltsreich. Es ist eine Mitteilung von etwas, das dem Apostel zwar bekannt war, aber dennoch eine neue und herrliche Offenbarung seines geliebten Herrn entfaltet. Wir hören die wunderbare Geschichte der Erniedrigung und Erhöhung des Sohnes Gottes kurz zusammengefasst: