Vers 13: „Der Gott aber der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und Friede im Glauben, dass ihr völlige Hoffnung habt durch die Kraft des heiligen Geistes.“ Ehe Gott in den Nationen völlig herrschen kann, muss Er in der Gemeinde als Gott der Hoffnung Seinen völligen Sieg davontragen, muss Er alle Bangigkeit, alle Schläfrigkeit, alle Niedergeschlagenheit unter den Gehorsam des Kreuzes gefangen nehmen können. Gott muss in das dunkelste Dunkel der Kinder Gottes hinein, in alle dunklen Fragen, die die Gemeinden heute noch bewegen, in alle Zerrissenheit hinein als Gott der Hoffnung anerkannt werden.
Wir dürfen uns nicht mehr erschüttern lassen durch irgend etwas, was nicht stimmen mag, auch nicht dadurch, dass innerhalb der Gemeinde einzelne Gruppen sich befeinden und bekriegen. Nein unser Gott, der Gott der Hoffnung, der sicher ist, durch die Macht des Geistes schliesslich doch noch alles gefangen zu nehmen und über alles Seelische und Fremde in der Gemeinde, über alles was Bruder und Bruder, Gemeinschaft und Gemeinschaft trennt, gründlich zu siegen, bis alle Zerrissenheit geheilt ist.
Wo ein Gott der Hoffnung auf dem Plane ist, da ist Hoffnung, da hört alle Verzweiflung auf, da sieht man die Dinge in einem anderen Lichte, als man sei gestern gesehen hat. Der Gott der Hoffnung erfülle in mitten alles Befremden, alles Belastende, Niederdrückende euch mit allem Frieden und Freude im Glauben. Was ist das für ein grossartiges Gegengewicht, in dem Gott in das Leben der Hoffnungslosen hineintritt und hineingreift, nicht nur eine Sonnenstrahl hineinsendet, nein sondern eine Flut von Freude und Friede im Glauben!
Er hebt die Herzen heraus aus allem Bedrückenden der gegenwärtigen Verhältnisse, damit sie siegreich seinen in der Hoffnung durch die Kraft des Heiligen Geistes. Wir sind Hoffnungskinder und lassen uns durch das Trübe Unheimliche der gegenwärtigen Stunde, der gegenwärtigen Konstellation nieder drücken. Wir heben nur umso lebendiger und freudiger Herz und Hände zu Gott empor und warten, dass Gott siege über alles Trennende, indem wir sorgen, dass unserseits nichts Trennendes dazukomme, dass wir uns durch nichts vom Bruder und der Schwester scheiden lassen. Ist auch die Versuchung noch so gross, wir glauben an den Sieg Gottes auf Grund der am Kreuze vollbrachten Erlösung.
Wir glauben, dass es unserem Gott auf Grund dieser Erlösung gelingen wird, alles Widerstreitende, alles Widersprechende, alle Abneigungen gefangen zu nehmen unter den Gehorsam des Kreuzes. In Hoffnung haben wir auch Freude und Frieden. Ohne Hoffnung können wir uns nicht mehr freuen. Wir haben Freude und Friede im Glauben. Als in der Heiligung Wandelnde an den Sieg der Gnade und des Heiligen Geistes im Bruder und in der Schwester. Wir kritisieren sie dann auch nicht immer. Wir sind treu im Warnen und Ermahnen, aber alles im Heiligen Geiste, in heiligen Grenzen und respektieren das Wort des Apostels: „Ein jeder steht und fällt Seinem Herrn.“
Wenn wir dem Nächsten etwas sagen, so geschieht es nur im Gehorsam und in der Treue zum Herrn, nicht als wollten wir herrschen in der Gemeinde Jesu Christi, oder als wollten wir uns zu Aufsehern über unsere Brüder und Schwestern aufwerfen. Stehen wir richtig zu Gott, so muss uns auch das, was uns an sich niederdrücken könne, zu Ihm empor heben. Die gleichen Dinge, die uns gestern zu Boden gedrückt haben, können uns heute unserem Gott näher bringen, wenn wir merken, Er allein kann alles Belastende zu einem herrlichen Ziele, zur Hinausführung Seiner Gedanken verwerten.
Wo Freude und Friede heute noch nicht durchbrechen können, glauben wir, dass es morgen geschehen wird und dieses morgen braucht nicht notwendigerweise 24 Stunden zu sein. Wir warten aufeinander, wie der Apostel in 1Kor 11 ermahnt: „Liebe Brüder wartet aufeinander“. Durch warten werden wir stark in Glaube, Liebe und Hoffnung. Für alles, wo der Sieg des Herrn noch auf sich warten lässt, werden wir reicher in der Hoffnung zum Herrn, dass Er auch mit dem Bruder und der Schwester fertig werden wird, wenn Er erst mit uns fertig geworden sein wird und das durch die Kraft des heiligen Geistes.
Der Heilige Geist kann warten. Geisteskinder können warten. Wir haben soviel heiligen Geist, als wir Macht und Fähigkeit haben zu warten. Daran können wir bemessen, wie viel wir wirklich göttlichen Geist haben. Gerade durch warten unsererseits gelingt es dem Herrn, schliesslich doch noch sein Ziel zu erreichen und zwar auf der ganzen Linie.
Auszug aus seinem Buch „Aus Glauben in Glauben“
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