Vers 13: „Jeder der irgend den Namen des Herrn anrufen wird, soll selig“ - soll gerettet - „werden.“ Nur geschieht es eben häufig, dass Gott den Menschen, auch den noch nicht tief gegründeten Christen, durch immer neue Tiefen gehen lassen muss, ehe Er ihm neue Rettungen zuteil werden lassen kann. Denn Herrn anrufen heisst: Ihm beim Wort nehmen, Ihn, den Retter und grossen Hohepriester. Du magst sein, wer du willst, an die Sünde verkauft, zerstörten Leibes, mit verwirrter Phantasie, unklarer Lebenseinstellung, dein Zustand mag noch so heillos, trostlos, rettungslos verloren scheinen, der Herr kann auf den Trümmern des Alten ein Neues aufbauen.
Er wirft überhaupt alle unsere eigenen Mach- und Bauwerke in Trümmern, ehe Er ein Neues aufbaut. Er hilft nicht nach, wo wir zu kurz kommen, sondern Er schlägt zusammen, damit es von Grund auf ein Neues werde. Es bedarf eines göttlichen Fundaments und da darf kein von Menschen ausgeführter Unterbau mehr vorhanden sein. Alles was Paulus in eigener Gerechtigkeit aufgebaut hatte, wurde ihm nachher verhasst und war in seinen Augen wie Kot.
Die Grundlinien und die grundlegenden Unterschiede des alten Bundes hören da auf. Israel war das aus der Völkerwelt herausgenommene, auserwählte Volk. Es war losgelöst von der Völkerwelt und unter das Gesetz Gottes gestellt. Es war da eine Scheidelinie, die kein Menschenkind überbrücken konnte, die nur überbrückt werden konnte durch das Kreuz Jesu Christi, das aus Juden und Heiden einen neuen Menschen macht. Hier kommt es nicht darauf an, was wir von Natur waren, sondern darauf, das alles in uns gründlich erneuert werde und unter das Lebensgesetz Christi zu stehen komme, unter Seinen Geist und Sein Wort, damit der Reichtum unseres Herrn auch in uns sich ausbreite und auch in unserem Leben offenbar. Es ist derselbe Herr, reich über alle, die Ihn anrufen, die in sich selbst zu Schanden geworden, den Herrn anrufen und Ihn bitten, dass Er schaffe, was sie selbst nicht ereichen können, dass Er ihr Denken, Reden und Tun von Grund auf erneuere.
Solchen Reichtum hat unser Herr, der Herr geworden ist über Tod und Grab, Herr über unsere Gedanken- und Gemütswelt, unsere Phantasie, kurz über alles in unseren inneren und äusseren Menschen, was wir Ihm unterstellen und wofür wir Ihn anrufen, hilflos in uns selbst, machtlos, uns auch nur von einer einzigen Gebundenheit zu lösen. In Ihm ist heilende, lösende Kraft. Jeder der Seinem Namen anruft, wird vor allem Vergebung der Sünden erlangen; damit wäre er aber noch nicht gerettet. Er tilgt nicht nur die Schuld, sondern Er gibt uns auch das Nötige, dass wir keine neuen Schulden zu machen brauchen.
Auszug aus seinem Buch „Aus Glauben in Glauben“
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