Und doch wird jedes Menschenleben, das unter Gottes Leitung zu stehen kommt, ein harmonisches Ganzes, eine wunderbare, abgeschlossene Einheit darstellen, wo nichts fehlt und nichts zu viel ist, sondern wo sich alles des grossen Baumeisters würdig ausweist, wo jedes Menschenleben ein einheitliches Kunstwerk ist, zur Ehre Gottes des Vaters. „Wie denn geschrieben steht,“ Vers 13: „Jakob habe ich geliebt, aber Esau habe ich gehasst.“
Das gehasst werden, von dem hier die Rede ist, kann nicht anders verstanden werden, als in dem Sinne von zurück gestellt werden. „Jakob habe ich geliebet, aber Esau gehasst,“ zurückgestellt, ich habe ihm nicht um der natürlichen Geburt willen die Verheissung zu Gute kommen lassen. Jesaja, der dies sagt war ein Prophet; denn im weiteren Abschnitt ist besonders im 18. Vers die absolute Souveränität Gottes hervorgehoben, dem keine Ungerechtigkeit vorgeworfen werden kann und darf, weil Er sich gnädig und barmherzig erweist, welchem Er will.
Gott hatte auch noch für Esau einen Platz und auch dessen Nachkommenschaft wird noch eine Rolle spielen, wenn erst die Gemeinde vollendet ist. Das Wort „hassen“ kann sich demnach nur darauf beziehen, dass Gott nach freier Gnadenwahl von beiden Brüdern den Jüngeren zum Träger der Verheissung berufen und erwählt hat, während Er den älteren Bruder zurückstellte. Das Wort darf also keinesfalls im natürlichen Sinn genommen werden.
Auszug aus seinem Buch „Aus Glauben in Glauben“)
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