Wir sollen auch beten um diese Erlösung. In V. 26 wird uns der Geist Gottes verheißen, der unserer Schwachheit auch im Beten zu Hilfe kommt; ER betet und seufzt, uns vertretend, heraus aus den tiefsten Tiefen unseres Wesens, die wir selbst nicht erforschen können und die Tragweite dieser Fürbitte kennt nur Gott allein.
Wir sehen in Off 1,2, dass es ein männlicher Sohn ist, der entrückt wird. Was nun auch die letzte Erfüllung dieser Weissagung enthält, haltet euch, lieben Freunde, dabei nicht auf. Nur das Eine will ich bemerken: Ich finde in dem Ausdruck „männlicher Sohn“ nicht die Offenbarung der Kinder Gottes, d. h. aller Gläubigen, sondern die Offenbarung der Söhne Gottes, der Überwinder. Wenn es in den 7 Sendschreiben heißt: „Wer überwindet,“ so ist das keine Kinderarbeit, es ist Mannesarbeit. Und wie wird man ein Sohn Gottes? Die Schrift redet sehr einfach: Joh 12,36 heißt es: „Glaubt an das Licht, dieweil ihr es habt, damit ihr Söhne des Lichts werdet!“ So lange wir das Licht haben, müssen wir dem Lichte glauben, vertrauen und und ihm öffnen, wir müssen Lichtgestalten werden, Lichtnatur bekommen. Wir müssen's machen, wie unser Heiland in den Tagen Seines Fleisches, ER lernte Gehorsam (Heb 5,8), ER nahm zu, ER wuchs hinein in das Mannesalter, in die Vollkommenheit. Sein Weg ist unser Weg.
Schauen wir nur auf Ihn und folgen Ihm Schritt für Schritt in völliger Abhängigkeit, so wird Sein Lichtsleben uns durchdringen. Vertraue dich Ihm ganz an, und stelle alles, was du tust in Worten oder in Werken, in das Licht, so wirst du Licht (Eph 5,1.3.8). Lerne mit ganzem Herzen das Lied singen: „So nimm denn meine Hände und führe mich,“ sonst bist du haltlos, wenn einmal große Stürme kommen. Nur die Reben am Weinstock haben Halt und Kraft.
Fürchte dich nicht vor dem Lichte, wenn es ein bisher dunkles Lebensgebiet in dir durchdringen will; fürchte nicht, wenn's hineindringt in dein eigenes Leben, in dein häusliches und Berufsleben, wenn's deine Träume, deine Blicke, deine Bewegungen reinigen will. Mit einem Worte, alle Unsauberkeit und Dunkelheit des alten Wesens muss gestraft und verzehrt werden. Glaube an das Licht so lange, bist du Lichtnatur bekommen hast. Nur die werden dem Heiland entgegengerückt, die herangewachsen sind zu Lichtgestalten, die werden verbunden mit dem Lichte selber, und werden angezogen, wenn das Licht kommt.
Das Eine nehmt mit, liebe Freunde: wir wollen dem Heiland vertrauen in unserer Schwachheit und Hilflosigkeit, denn noch ist niemand zu Schanden geworden, der an Ihn geglaubt hat, und es wird niemals geschehen. ER will aus uns „Söhne des Lichts“ machen, die ER anreihen kann in jene Schar, die geboren wird aus dem Mutterschoß, der Morgenröte des neuen Tages, in heiligem Schmuck dem HErrn entgegen zu gehen. Ich brauche euch dann nicht mehr den Schluss des 8. Kapitels zu erklären. Ihr versteht dann selber etwas von dem Lobgesang am Schluss unseres Kapitels, der nicht Selbstüberhebung ist, sondern herausfließt aus einem Herzen, dessen Anker in das Inwendige des Heiligtums geht (Heb 6,18.19).
Wir wollen mit einstimmen und der Welt und alles dessen, was sie uns geben oder nehmen könnte, nicht achtend, unser Angesicht stracks auf das vor uns gestellte Ziel richten, und wir werden überwinden, nicht weil wir etwa Helden wären, sondern um Deswillen, der uns geliebt hat und Sich Selbst für uns gegeben, der uns gerecht und herrlich gemacht hat durch Sein Überwinden. Ihm, dem Lamme sei Preis und Ehre in alle Ewigkeit. Amen!
Gedanken aus Röm 6,7 u. 8. Nachgeschriebenes aus Versammlungen
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Vers 26: „In gleicher Weise nimmt sich auch der Geist unserer Schwachheit an, denn wir wissen nicht, wie wir bitten sollen, wie sich's gebührt, sondern der Geist vertritt uns aufs beste mit unaussprechlichem Seufzen.“
Auszug aus seinem Buch „Aus Glauben in Glauben“)
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