„Dein Leben willst du für mich lassen?" entgegnet Jesus dem Petrus: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: der Hahn wird nicht krähen, bis du mich dreimal habest verleugnet." Dieses Wort ist Petrus im Hofe des Hohenpriesters plötzlich wieder in Erinnerung gekommen, als sich erfüllte, was der Meister ihm vorausgesagt hatte. „Und er ging hinaus und weinte bitterlich", heisst es in einem andern Evangelium. Das war auch ein Sterbensweg. Später nach Seiner Auferstehung ist der Meister noch einmal denselben Weg mit ihm gegangen bei der dreimaligen Frage, die Er an ihn richtete: „Simon Jona, hast du mich lieb, lieber als mich diese haben?" Da konnte er gebeugt antworten: „Herr, du weißt alle Dinge — du weißt" — nicht, daß ich dich lieber habe als die andern — sondern „daß ich dich lieb habe." Er hat keinen Seitenblick mehr weder für Johannes noch für einen der andern Jünger. Er ist jetzt dankbar, daß der Meister ihn nicht seinerzeit dahingegeben, sondern daß Er ihm mit Seinem Blick zu Hilfe gekommen war. Daraufhin konnte ihn der Herr wieder einführen in sein Amt. Wenn wir erst durch Demütigung und wahre Herzensbeugung klein geworden sind vor dem Herrn, hat Er auch für uns eine Aufgabe, und wir erfüllen sie dann gern, welcher Art sie auch sein mag, und ohne Seitenblick auf andere.