Vers 9: „Spricht zu Ihm Simon Petrus: Herr, nicht die Füße allein, sondern auch die Hände und das Haupt. Spricht Jesus zu ihm: Wer gewaschen ist, der bedarf nichts, denn die Füße waschen, sondern er ist ganz rein. Und ihr seid rein, aber nicht alle." „Wer gebadet ist", heißt es im Grundtext — also ganz untergetaucht. Ursprünglich war ja die Taufe ein Untertauchen des Alten und ein Herauskommen aus dem Wasser auf neuen Boden, in Neuheit des Lebens.
Bei den Sandalen, die man im Orient trug, legte sich bei trocknem Wetter natürlich immer wieder Staub und bei nassem Wetter immer wieder Schmutz auf die Füße; darum sagt Jesus: „Wer gebadet ist, der bedarf nichts, denn die Füße waschen, sondern er ist ganz rein." In unseren Bewegungen, in unserem Verkehr, in unserem Aus- und Eingehen kann sich irgendwelcher Staub auf uns legen, dessen wir uns gar nicht bewußt sind, und da gilt es, immer wieder stille werden vor dem Herrn, damit Er uns solchen Staub oder Schmutz zeigen kann, der sich bei uns ansetzen will. „Vergib uns unsere Schuld", bitten wir im Vaterunser. Auch wo wir uns keiner besonderen Schuld bewußt sind, kann noch Rückständiges da sein, kann unser Wandel sich irgendwie nicht decken mit Gottes Ansprüchen an uns, und wir bedürfen deshalb immer wieder der Geduld, Liebe und Vergebung seitens Gottes, unseres Heilandes.