Vers 22 und 23: „Philippus kommt und sagt’s Andreas, und Philippus und Andreas sagten's weiter Jesu. Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Zeit ist gekommen, daß des Menschen Sohn verklärt — verherrlicht — werde." Der Herr erkennt sofort die Bedeutung dieser Stunde. „Die Stunde ist gekommen, daß des Menschen Sohn verherrlicht werde", sagt Er. Herrlichkeit überspringt alle Schranken. Sie müssen fallen überall, wo Herrlichkeit durchbricht, wo des Menschen Sohn verherrlicht wird. Und auf welchem Wege geschieht das? Auf dem Wege Seines Todesleidens — auf keinem andern. „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: es sei denn, daß das Weizenkorn in die Erde falle und ersterbe, so bleibt's allein; wo es aber erstirbt, so bringt es viele Früchte" — so öffnet sich die weite Heidenwelt unbegrenzt für die Strahlen des Lichtes. „Wer sein Leben lieb hat, der wird's verlieren; und wer sein Leben auf dieser Welt hasset, der wird es erhalten zum ewigen Leben." Damit geht der Herr auf ein allgemeines, uns betreffendes Gesetz über. Wer sich nachgibt, wer seine eignen Interessen und sein eignes Leben sucht, wer nach Ehre für sich selbst strebt, wer eine Stellung einnehmen, eine Rolle spielen will — mit einem Worte: wer sein eignes Lebe» sucht, der wird es verlieren. Er geht darüber zu Grunde; sein Gesichtskreis wird immer enger; er wird unfruchtbar. Wer hingegen sein Leben in dieser Welt verliert — das heißt: wer Stellung nimmt gegen seine eigne Natur und seine eignen Wünsche — wer sein Leben niederlegt in der Kraft des Todesopfers Christi und durch die Macht des Geistes, der wird es bewahren zum ewigen Leben. Die Liebe bleibt — die Liebe, die sich hingibt, sich opfert, bleibt, und ihre Früchte bleiben in Ewigkeit. „Er wird sein Leben zum ewigen Leben erhalten." Damit, daß er es hergibt, macht er einem ewigen, bleibenden Leben der Gemeinschaft mit Gott Raum.