Vers 30. 31: „(Denn Jesus war noch nicht in den Flecken gekommen, sondern war noch an dem Ort, da Ihm Martha war entgegengekommen.) Die Juden, die bei ihr im Hause waren und sie trösteten, da sie sahen Maria, daß sie eilend aufstand und hinausging, folgten sie ihr nach und sprachen: Sie gehet hin zum Grabe, daß sie daselbst weine." Sie machten sich ihrerseits auf, ihr nachzugehen. Jedenfalls war das nicht das Richtige. Wenn sie gekommen waren, sie zu trösten, hätten sie sie doch allein lassen sollen, sobald sie merkten, daß sie das Bedürfnis empfand, allein zu sein. Man muß auch dieses Bedürfnis zu respektieren wissen. Wenn man es auch noch so gut meint, darf man sich doch nicht aufdrängen mit seiner Teilnahme. Es bedarf auch in diesem Punkte der Zartheit und Rücksicht. Wahre, praktische Teilnahme äußert sich darin, daß man sich vom Herrn den richtigen Zeitpunkt zeigen läßt und wartet, bis Er uns Raum macht, ein Wort des Trostes anzubringen. Überhaupt wollen wir lernen, andere nie in ihrem Bedürfnis nach Alleinsein und Stille zu stören. Das sind einfache, praktische Dinge, durch die man beweisen kann, wieviel Zartgefühl und Rücksicht für andere man hat. Läßt man sich vom Herrn leiten, so gestaltet sich alles natürlich und herrlich.