Vers 21—24: „Jesus antwortete und sprach:"— aber ohne eine direkte Antwort zu geben — „Ein einziges Werk habe ich getan, und es wundert euch alle. Moses hat euch darum gegeben die Beschneidung — nicht daß sie von Moses kommt, sondern von den Vätern; und ihr beschneidet den Menschen am Sabbat. So ein Mensch die Beschneidung annimmt am Sabbat, auf daß nicht das Gesetz Mose's gebrochen werde — zürnet ihr denn über mich, daß ich den ganzen Menschen habe am Sabbat gesund gemacht? Richtet nicht nach dem Ansehen, sondern richtet ein rechtes Gericht." Immer und überall geht der Herr auf den Boden des Alten Testamentes zurück, auf Mose, auf die Beschneidung, durch die Gott Israel von den andern Völkern abgesondert hat, und durch die Sein Volk eingeführt werden sollte als Segensvolk unter alle Heiden — aber es ist nicht treu geblieben seiner göttlichen Mission, irregeleitet durch die Pharisäer und Sadduzäer. Schließlich hat aber doch niemand die Hand an Ihn zu legen gewagt, aus dem einfachen Grunde, weil die Stunde noch nicht gekommen war. Der Herr wußte, daß der Vater die Hand über Ihn hielt, und wer das weiß, der hat Freiheit der Bewegung und Freimütigkeit des Zeugnisses. Er läßt sich nicht durch Menschen locken und nicht durch Menschen zurückhalten. Er wandelt in Schranken und redet in Schranken, und in dessen Leben kann man nicht alles verstehen, weil er von Gott geleitet ist.'
Der Herr verkehrt die gegen Ihn gerichteten Anklagen in Anklagen gegen die Verkläger, und wenn wir uns je versucht fühlen sollten, unserem Heiland etwas vorzuwerfen in Seiner Führung mit uns, so wollen wir uns lieber beugen und demütigen unter Seine gewaltige Hand, wenn wir auch nicht verstehen, warum Er uns durch diese und jene Probe führt, die uns gar so schwer deucht.