Vers 17: „So jemand will den Willen tun, der wird inne werden, ob diese Lehre von Gott sei, oder ob ich von mir selber rede." Das ist die erste Bedingung, um von Gott gelehrt zu werden, und um tiefer in die Gotteserkenntnis hineinzukommen. Dann redet man nicht mehr aus sich selber. Wer aus sich selbst redet — wer so redet, wie es ihm gerade in den Sinn kommt — der sucht seine eigne Ehre. Das ist ein ernster Wink, daß wir in all unserem Reden und Schweigen nichts für uns selbst suchen, sondern uns auch in diesem Punkte als Gottgeheiligte vom Herrn leiten lasten. Wir sind als Seine Gesandten in die Welt gestellt. Wer ein Jünger des Herrn wird, wird damit Sein Gesandter, und Gesandte suchen nicht ihre eigne Ehre, sondern die Ehre des Kaisers oder Königs oder Fürsten, dessen Sache sie an irgend einem andern Orte vertreten. Wir sind Gottes Vertreter in der gefallenen Welt und bleiben nur solange in der Wahrheit, solange wir die Ehre dessen suchen, der uns gesandt hat. Sobald man die eigne Ehre sucht, kommt man unversehens in Unlauterkeit und Ungerechtigkeit hinein. Wir müssen aus dem Spiele sein, wenn wir bewahrt bleiben wollen vor fleischlichem Urteil, vor Ungerechtigkeit in Handel und Wandel und in der innersten Gesinnung. Sobald wir nur noch Zeugen dessen sind, der uns gesandt hat, fühlen wir uns nicht mehr versucht, über das hinauszugehen, was uns aufgetragen ist. Ist uns z. B. ein Wort brüderlicher Ermahnung aufgetragen, so bleiben wir auch da in den Linien der Wahrheit. Wer darüber hinausgeht, der entkräftet seinen Auftrag. Wenn ich zu weit gehe in dem, was ich dem andern sage, so nimmt der andere nichts von mir an. Es gilt auch in dieser Beziehung Maß halten, in den Schranken bleiben.
Vers 19: „Hat euch nicht Moses das Gesetz gegeben? und niemand unter euch tut das Gesetz. Warum sucht ihr mich zu töten?" Und doch bin gerade ich der Eine, der das Gesetz ganz erfüllt — der mitten im Gesetz steht, in dem das Gesetz verkörpert ist!
Vers 20: „Das Volk antwortete und sprach: Du hast den Teufel. Wer sucht dich zu töten?" Der Herr geht nicht auf ihre Frage ein. Er antwortet dem bösen Geiste nicht, der aus Seinen Widersachern spricht — und zwar wiederum unter der Leitung des Vaters. Er geht weiter und tiefer mit ihnen.