Vers 61: „Da Jesus aber bei sich selbst merkte, daß Seine Jünger darüber murrten, sprach Er zu ihnen: Ärgert euch das?" Er hat nicht gehört, was sie sagten, aber Er hat es gemerkt. Er merkte, schon ehe die Jünger etwas sagten, wenn ihnen etwas nicht paßte und sie sich unter etwas nicht beugten. Da stellte Er sie zur Rede, indem Er fragt: „Ärgert euch das?" Wollt ihr euch dadurch aufhalten lasten — wollt ihr euch diese meine Worte zu einem Stein des Anstoßes werden lassen? Wie, wenn es nun doch anders kommt, als ihr denkt? Vers 62: „Wie, wenn ihr denn sehen werdet des Menschen Sohn auffahren dahin, da Er zuvor war?" Was dann? Vers 63: „Der Geist ist es, der da lebendig macht: das Fleisch ist nichts nütze." Es handelt sich nicht um ein Essen des Fleisches im gewöhnlichen Sinne des Wortes. „Die Worte, die ich rede, die sind Geist und sind Leben." Ihr werdet des Menschen Sohn auffahren sehen, wo Er zuvor war, und von woher Er euch Leben gebracht hat. Dort hinauf will Er euch führen — mit dieser oberen Welt will Er uns, die wir die Verbindung mit dem Vaterhause verloren haben, wieder verbinden. Und was dann? Wie Er selbst zum Vater zurückgeht, so will Er sich ein Volk schaffen, das mit Ihm zum Vater kommt, das durch Ihn mit dem Vater in Verbindung bleibt und wiederum anderen zum Leben verhilft. Wo wahres Leben ist, ist Fortpflanzung dieses Lebens — da werden andere durch unser Zeugnis in den Bereich des Lebens hineingezogen.
„Wer an mich glaubt, von des Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen", hat unser Heiland gesagt. Aber das alles muß geistlich erfaßt werden. „Der Geist ist es, der lebendig macht." Das Fleisch an sich nützt nichts; es bringt kein Leben. „Die Worte, die ich zu euch sage, die sind Geist und sind Leben." Der Geist Gottes hat den Herrn regiert, und der Herr hat nichts aus sich selbst getan und nichts aus sich selbst geredet. Der Geist führte Ihn und leitete Ihn und wirkte in Ihm. Durch den ewigen Geist hat Er sich schließlich am Kreuze geopfert, und wenn wir im Geiste leben, können auch wir durch den Geist unser Leben hingeben und Raum machen für Gott.
„Aber es sind etliche unter euch, die nicht glauben", die sich nicht beugen wollen unter mein Wort, die ihr Leben und ihren Sinn nicht opfern wollen, die sich verschließen und abwenden — mit einem Worte: die nicht glauben. Überall, wo eine größere Schar beieinander ist, sind solche darunter, die nicht glauben, die nicht durchbrechen, sondern auf halbem Wege stehen bleiben. Stehenbleiben ist aber auf die Dauer nicht möglich. Wer stehen bleibt, kommt nur zu leicht dazu, wegzugehen, zurückzuweichen, wie wir Vers 66 sehen: „Darum", sagt der Herr Vers 65, „habe ich zu euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn von meinem Vater gegeben."