Vers 31: „Unsere Väter haben Manna gegessen in der Wüste, wie geschrieben steht: Er gab ihnen Brot vom Himmel zu essen." Die Brotvermehrung erinnerte sie an die Zeit, da der Herr Sein Volk in der Wüste mit Manna gespeist hatte, und weckte den Wunsch in ihnen, daß Er das auch fernerhin täte. — Nach des Vaters Willen sollte die Brotvermehrung hingegen diejenigen, die es erlebt hatten, dazu führen, Nahrung bei Ihm zu suchen — ewiges Leben, Lösung, Errettung, Geistesbrot.
„Was sollen wir tun, daß wir Gottes Werke wirken?" hatten die Juden gefragt. Der Herr Jesus hat aber gar nicht von Werken gesprochen, sondern Er hat gesagt: „Wirket Speise . . ." Die Speise ist das erste. Unser inneres Leben muß täglich genährt werden, sonst haben die Werke keinen Wert. Das innere Leben muß erstarken, sich vertiefen und sich mächtig erweisen gegen alles Irreleitende, Vergiftende als ein unantastbares, versiegeltes Werk Gottes. Es handelt sich um ein Werk — nicht um Werke. „Dies ist das Werk Gottes, daß ihr glaubt . . Alle Werke, die nicht aus dem Glauben an den Sohn Gottes herauswachsen, sind schädlich. Glauben ist ein Sich-Jesu-Ausliefern durch Seinen Geist. „Er schafft Wollen und Vollbringen nach Seinem Wohlgefallen", nicht nach unserem Gutdünken. Die Juden gehen aber nicht darauf ein, sondern fragen: „Was tust du für ein Zeichen, daß wir glauben?" So fragen die gleichen Leute, die schon so viele Zeichen gesehen haben — aber sie wollen eben absolut Brot essen. „Auf daß wir sehen und glauben." Das ist verkehrt. Gesehen hatten sie genug. Wir müssen einmal lernen, an Gottes Wort zu glauben, ehe wir es in diesem oder jenem Punkte erfüllt sehen. Nur in dem Maße, in dem wir glauben, bekommen wir mehr und mehr zu sehen. In allen Schwierigkeiten und in allen Verlegenheiten und Enttäuschungen heißt es, zuerst glauben und dann die Hilfe Gottes erfahren. „Habe ich dir nicht gesagt, so du glauben würdest, solltest du die Herrlichkeit Gottes schauen?" Aus Glauben in Glauben, in immer tiefere, schwierigere Glaubensproben hinein, weil durch Glauben und Glaubensproben der innere Mensch erstarkt. Der äußere Mensch erstarkt durch Brot, der innere durch den Glauben an Jesum. Soweit wir Ihn aufnehmen, erstarkt unser innerer Organismus gegen alles, was uns irreleiten möchte.
Nun appellieren sie an Gottes Wort und an die heilige Geschichte. „Unsere Väter haben Manna gegessen in der Wüste...", sagen sie. Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Moses hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahrhaftige Brot vom Himmel. Denn dies ist das Brot Gottes, das vom Himmel kommt, und gibt der Welt das Leben." Ihr hättet gern, daß das Brot wie zu Moses Zeiten täglich vom Himmel herabkäme, aber ich habe noch ein anderes Brot für euch. In der Wüste wurde das Brot durch Gottes Gnade und Allmacht jeden Morgen geschenkt, aber es kam nicht buchstäblich vom Himmel herunter. Es lag wie Tau auf dem Felde durch Gottes Wirkung.