Behandelter Abschnitt Joh 4,36-38
„Und wer da schneidet, der empfängt Lohn, und sammelt Frucht zum ewigen Leben, auf daß sich miteinander freuen, der da säet und der da schneidet. Denn hier ist der Spruch wahr: Dieser säet, der andere schneidet." Die Propheten haben gesät — das Prophetenwort haben die Samariter gehabt, und dieses Prophetenwort hat sie dahingebracht, daß sie den Messias erwarteten. Das war eine in ihnen niedergelegte Saat. So ist denn der Herr Jesus in die Arbeit der Propheten Alten Bundes eingetreten, und es ist durch Sein Kommen alles, was im Alten Bunde gesät wurde, zum Austrag gekommen. Es entstand eine große, wunderbare Erweckung in Samaria. Die Samariter haben sich nicht gescheut, sich von einem Weibe evangelisieren zu lassen. Für die Verkündigung der Heilsbotschaft hat der Herr ein Weib gebraucht — ein gefallenes Weib, das aber, dadurch daß es mit Jesu in Berührung gekommen war, mit seiner Vergangenheit gebrochen hatte und von ihr gelöst worden war. Sie hat zugegeben: „Ich bin nicht wert, eine Evangelistin zu sein"; sie hat sozusagen vor ihren Landsleuten den Finger auf die wunde Stelle gelegt. „Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe", bekennt sie — und wir wissen, daß das nichts Liebliches war. Eine durchschlagende Begegnung mit Jesu bringt uns auch unseren Mitmenschen gegenüber in eine Stellung der Wahrheit und Lauterkeit. Da will man nicht mehr verstellen, was man nicht ist, sondern es wird alles klar und durchsichtig. Die Leute erkennen, daß etwas anders geworden ist bei dem Weibe, und sie wollen sich nun mit eignen Augen überzeugen, mit wem sie es zu tun gehabt hatte.