Behandelter Abschnitt Joh 2,17-18
Später gedachten Seine Jünger daran, was Jesus damals gesagt hatte, und daß geschrieben steht: „Der Eifer um dein Haus hat mich gefressen." Wie manches Gotteswort schließt sich uns erst später in seiner ganzen Tragweite und Fülle auf — erst bei dieser oder jener Begebenheit unseres Lebens! Damit, daß wir heute etwas nicht verstehen, ist nicht gesagt, daß wir es niemals verstehen werden. Jedes verwertete Gotteswort macht Raum für weiteren Aufschluß. Aus Gnade in Gnade — das ist das Gesetz der Entwicklung, ein schon in der Natur niedergelegtes Gesetz, das uns die Gnadenwelt erschließt. Nicht für die eigene Ehre, sondern für die Ehre Seines Vaters tritt Jesus ein — da wollen nun aber die Juden ein Zeichen von Ihm sehen als Ausweis Seiner göttlichen Autorität. Vers 18 fragen sie: „Was zeigst du uns für ein Zeichen, daß du solches tun mögest?" Wie so oft geht der Herr in seiner Antwort nicht auf die Sache selbst ein, sondern Er geht weiter. Von dem sichtbaren Tempel geht Er auf den Tempel des Heiligen Geistes, Seinen Leib, über, während die Juden kaum anders verstehen konnten, als daß Er von dem sichtbaren Tempel sprach, den Er soeben gereinigt hatte. Trotz aller seiner Herrlichkeit hatte dieser Tempel wenig Bedeutung im Vergleich zum Tempel des Leibes Christi. Nur der Geist Gottes kann uns lehren, unseren Leib als Tempel des Heiligen Geistes rein zu halten, ihn nicht zu ruinieren durch Selbstbefleckung, Unnüchternheit und dergleichen. Nur Er kann uns einfache, nüchterne Linien führen, wie sie der Apostel Paulus im Kolosserbrief mit den Worten niederlegt: „Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesu und danket Gott und dem Vater durch Ihn." Die Danksagung heiligt alles. Danksagen können wir aber nur, wenn wir in Einfalt und Selbstzucht vor dem Herrn bleiben und unseren Leib als Tempel Gottes ehren, anstatt ihn durch unmäßiges Essen und Trinken zu ruinieren.