Vers 7: „Jesus spricht zu den Dienern: Füllet die Wasserkrüge mit Wasser. Und sie füllten sie bis obenan." Des Herrn Kraftwirkung erstreckt sich soweit, als man Ihm Raum macht, aber wieviel Mühe kostet es dem Herrn, Menschenkinder soweit zu bringen, daß sie Ihm Raum machen! Da geht es durch mancherlei Demütigungen hindurch. Die Diener bringen nun die Krüge dem Speisemeister, und dieser kostet den Wein, der Wasser gewesen war, ohne zu wissen, was sich zugetragen hatte. Ganz verwundert fragt er den Bräutigam: „Was hast du gemacht? Jedermann gibt zuerst den guten Wein, und wenn sie trunken geworden sind, alsdann den geringeren; du hast den guten Wein bisher behalten." Der Speisemeister schilderte die allgemeine Sitte, aber bei Festen, wo Jesus den Ton angibt, geht es anders zu als bei weltlichen Festgelagen. Da rechnet man auch nicht mit Trunkenheit der Gäste, sondern die Leute sind in Zucht und in Schranken gehalten, weil der Meister zugegen ist. „Du hast den besten Wein bisher behalten", sagt der Speisemeister zum Bräutigam. „Das Beste kommt zuletzt", ist das Losungswort in einem gesunden Christenleben. Das ist biblische Logik: Tiefer hinein, höher hinauf — Welt ohne Ende! Bei Jesu ist man nie am Ende; da ist alles Große bahnbrechend für Größeres.