„Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du glaubest, weil ich dir gesagt habe, daß ich dich gesehen habe unter dem Feigenbaum; du wirst noch Größeres denn das sehen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Von nun an werdet ihr den Himmel offen sehen und die Engel Gottes hinauf- und herabfahren auf des Menschen Sohn." Alles Große, was wir bei einer ersten Begegnung mit dem Herrn erfahren mögen, birgt noch Größeres, so tief umgestaltend eine erste Begegnung auch wirken mag. Der Herr geht niemals zurück. „Näher, mein Gott, zu Dir, näher zu Dir!" Hinein in die unerschöpflichen Tiefen der Gottheit und Menschheit Jesu Christi! Wenn wir uns weiter und immer weiter von unserem Gott führen lassen, so lernen wir Ihn immer besser kennen — aber nicht nur Ihn, sondern auch uns selbst und unsere Mitmenschen. O, vergessen wir doch nie: treues Umgehen mit dem, was der Herr heute gibt, öffnet den Weg für Weiteres, Größeres! Wie damals ein Jünger den andern in die Nachfolge Jesu gerufen hat, so geht stufenweise eins nach dem andern in uns in den Besitz des Herrn über, soweit wir uns dem Lichte öffnen. Wenn der Herr einem Menschen zum Bewußtsein bringt, daß Er ihn kennt und durchschaut — wenn Er ihm diese oder jene Stunde seines Lebens ins Gedächtnis zurückruft — so tut Er es, um den Suchenden oder Irrenden, auf Ihn Wartenden oder noch von der Welt Befriedigten zu sich zu ziehen. Er nennt ihn beim Namen, begegnet seinem tiefinnersten Bedürfnis und macht ihm klar, daß Er ihm von Kindheit an nachgegangen ist und ihn jetzt in Beschlag nehmen will. Solche, die sich von Ihm in Beschlag nehmen lassen, werden in eine unbegrenzte Welt eingeführt, die sich ihnen immer weiter öffnet. Niemand hat Jesum erforscht. In Ihm wohnt die Fülle der Gottheit — aber jeder, der nach dem Lebenswasser dürstet, darf trinken aus Ihm, der Quelle.