Behandelter Abschnitt Mt 21,8-11
Die Leute, die vorgingen und nachfolgten, zogen sogar ihre Kleider aus und breiteten sie auf den Weg, und der laute Ruf tönte durch die Menge: „Hosianna dem Sohne Davids, gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!" Kein Mensch konnte diesem Sohne Davids widerstehen. Er war und blieb Herr der Situation, und diese Herrschaft hat er dazu benützt, in Leiden und Tod zu gehen, — ans Kreuz zu steigen. Aber ausgemacht war es: „Niemand nimmt mir mein Leben, ich lasse es von mir selbst." Da hat er seine Hoheit und Herrlichkeit gezeigt, da hat er gezeigt, dass er tatsächlich über alles verfügen konnte und tatsächlich einmal über alles verfügen wird, dass er Macht hatte, sein Leben zu lassen, und in der Kraft der Gnade Gottes bekommen wir Macht, unser Leben nicht mehr zu suchen, es zu hassen bis in den Tod.
Das ist die Vorbereitungsschule für die Herrlichkeit der oberen Welt, dass wir gelöst sind vom eignen Leben, — das ist Majestät. Die Eselin war nur für einen Tag des Herrn, darnach ging sie wieder in den Besitz ihres alten Herrn über. Wir kehren nicht zu Sünde, Hölle und Teufel zurück, die uns so lange gequält hatten. Wir bleiben für immer bei unserm Herrn und vertrauen ihm, dass er uns so fest binde, dass uns die alten Besitzer nicht mehr für sich in Anspruch nehmen können. Wir sind jedes in seiner Weise da für ihn und dürfen ihn verherrlichen durch unsern Dienst.
Mt 21,23
Behandelter Abschnitt Mt 21,23-25
Der Herr, der die Wahrheit ist und bei dem alles wahr und durchsichtig ist, hat auch durch seinen Geist Macht und findet Gelegenheit, einem jeden aufzudecken, der überhaupt noch klar sehen will, wo Unlauterkeit und Unwahrheit bei ihm steckt in seinen innersten Gedankengängen, Berechnungen und in seinem Verhalten zu Gott und zu den Menschen — ob es ihm darum zu tun ist, es Gott recht zu machen oder darum, bei Menschen gut angeschrieben zu sein. Wer bei Gott gut angeschrieben, wer von Gott geehrt werden will, der muss dem Worte Gottes gehorchen.
Der Herr war den Hohenpriestern und Schriftgelehrten ein Dorn im Auge, weil das Volk ihm anhing und mehr auf ihn hielt als auf sie. Nun wollen sie den Herrn mit der Frage zur Rechenschaft ziehen: „Wer hat dir diese Macht gegeben?" Ja, wenn das eine aufrichtige Frage gewesen wäre, so hätte der Herr sicherlich geantwortet — aber es war ihnen keineswegs um die Wahrheit zu tun, sondern sie wollten den Herrn beiseite schaffen, sich ihm entziehen. Da antwortet er ihnen in wunderbarer Weise, indem er sie auf Johannes den Täufer zurückführt. Wer den Herrn Jesus kennen lernen will, der muss durch die Busse hindurch. Johannes war der Bussprediger. Wer den Herrn Jesus kennen lernen will, der muss sich von Johannes dem Täufer seine Sünden aufdecken lassen.
Der heilige Geist überführt von Sünde, ehe er eine Seele zu Jesu führen kann. Wer noch nicht von Sünde überzeugt ist, braucht keinen Heiland; er hat mit Jesu nichts zu tun. Wo Selbstgerechtigkeit ist, hat der Herr keine offene Tür für die Wahrheit, für das Heil, für seine Gnade. Nun examiniert der Herr. Es ist, als sagte er: „Ich will nun einmal vor allen Dingen wissen, ob ihr aufrichtig seid, und warum ihr mich eigentlich fragt, aus was für Macht ich das tue. Ich will euch auch etwas fragen, und wenn ihr darauf geantwortet habt, will ich euch sagen, aus was für Macht ich das tue." Diese Frage, die er ihnen stellte, war gerade dazu angetan, ihnen ihre Unlauterkeit zu beweisen. Woher war Johannes der Täufer?
Johannes war der Bussprediger. Wer von ihm nichts wissen will, für den gibt es keinen Heiland. „Er ist gekommen, die Sünder zur Busse zu rufen — nicht die Gerechten." Woher war Johannes der Täufer? Haben die Menschen ihm die Stellung gegeben, die er hatte? Was wollten sie mit ihrer Antwort? Sie wollten Recht behalten. Sie berechnen, wie sie sich am besten aus der Schlinge ziehen können. Ach, hätten sie sich unter die Wahrheit gebeugt, so wären sie frei geworden. So aber fragen sie sich nur: „Wie wollen wir setzt antworten, ohne uns zu kompromittieren? Sagen wir, die Taufe Johannes sei vom Himmel gewesen, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm dann nicht geglaubt?" Im tiefsten Grunde aber hatte ihnen ihr Gewissen sicherlich gesagt, dass er vom Himmel war und dass er Jesu den Weg bereiten sollte.