Behandelter Abschnitt Mt 19,18-20
Vers 18., 19., 20: Der Jüngling sprach zu ihm: „Das habe ich alles gehalten von Jugend an." Offenbar fehlte es ihm an Selbsterkenntnis — aber er war ein aufrichtiger Mensch. Jesus fasste ihn an der wunden Stelle seines Lebens an, wie er es immer macht. An den wunden Stellen unseres Lebens und unserer Herzensstellung fasst er uns an und bringt uns zum Bewusstsein, was noch nicht durchgerichtet ist. Da muss dann durch gründliche Busse ausgeschaltet werden — durch Busse und Hingabe. „Willst du wirklich vollkommen werden, so verkaufe, was du hast . . . und komm und folge mir nach." Sammle dir keine Schätze mehr hier unten. „Unser Schatz ist im Himmel." Unsere Heimat ist droben im Licht, und dieser Heimat führt uns alles entgegen — Freude und Leid, wenn wir ihm nachfolgen.
Komm — wenn du allem den Abschied gegeben, dich gründlich gelöst hast — dann werde mein Jünger wie die anderen und folge mir nach! Vers 20 hatte der Jüngling gesagt: „Was fehlt mir noch?" Jetzt hatte er die Antwort. Es fehlt dir, junger Mann, dass du noch nicht los bist von deinen Gütern. Dort ist der Knoten — dort ist deine Gebundenheit. Du bist innerlich nicht von deinen Reichtümern gelöst. Damit ist nicht gesagt, dass man alles hergeben muss, was man besitzt — aber es gibt Fälle, wo es gilt, die Hand abzuhauen, die einen ärgert, bis man frei ist, dem Herrn überallhin nachzugehen, wohin er führt.