Vers 5 „Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler, die da gerne stehen und beten in den Schulen . . . Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin." Auch in dieser Beziehung ist der Charakter unserer Zeit ein anderer. Man schämt sich heutzutage eher seines Gebetslebens und des Evangeliums. Wer von Menschen Lohn haben will, hat keinen Lohn von Gott zu erwarten. Vers 15: „Wo ihr aber den Menschen ihre Fehler nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Fehler auch nicht vergeben," Da ist kein Raum mehr für das Vaterunser.
Es ist uns Kindern Gottes — Gott sei Lob und Dank! — zur zweiten Natur geworden, unsern Gott als Vater anzurufen, aber wir dürfen nie vergessen, dass er unser Vater geworden ist durch die Hingabe seines Sohnes, durch die Menschwerdung Jesu Christi zu unserer Versöhnung mit dem Vater, dass er unser Vater würde. Nicht nur die alten Beziehungen sollten hergestellt werden, sondern durch die Erlösung sollte der Mensch in engere Beziehungen denn je zu Gott gebracht werden. Der Herr hebt nicht nur aus dem Fall heraus, sondern er hebt den aus dem Fall Herausgehobenen näher an sein Herz, als er je gewesen ist.