Obad 15: Denn der Tag des HERRN ist nahe über alle Nationen: Wie du getan hast, wird dir getan werden; dein Tun wird auf dein Haupt zurückkehren.
Die Not und die Bedrängnis von Juda und Jerusalem zeigen, dass der Tag des HERRN nahe ist. Der Tag des HERRN bedeutet überall in den Propheten der Tag des Gerichts, der dem Aufrichten des Reiches Christi auf Erden vorangeht. Es ist der „Tag des HERRN“, der auch im Neuen Testament angekündigt wird. Zuerst bricht dieses Gericht herein über Israel und Jerusalem in der„großen Trübsalzeit“. Dann geht Gott mit den Nationen ins Gericht (mit
Edom zuerst), mit denen, die das alte Volk Gottes mit Füßen getreten, versklavt, geplagt und gemartert haben. So wird Edom zum Muster des Sturzes der Nationen am „Tag des HERRN“, wie Babylon ein Bild ist für den Fall ihres Reiches, um Platz zu machen dem universellen Reich Christi: „Der Stein … wurde zu einem großen Berg und füllte die ganze Erde“ (Dan 2,35). Dieser Tag wird nicht nur Edom treffen, sondern alle Nationen. Es wird ein Tag der Vergeltung sein, wo es ihnen ergehen wird, wie sie dem Volk Gottes getan haben. Edom wird als Entgelt ein vernichtendes Urteil erhalten, aber das Urteil ist universell. Der Platz, den Edom dabei einnimmt, wird eine Illustration für den ganzen Rest sein (Jes 34,2; Obad 15.16).