Behandelter Abschnitt Joel 4,19-21
Joel 4,19-21: Ägypten wird zur Einöde und Edom zu einer öden Wüste werden wegen der Gewalttat an den Kindern Judas, weil sie in ihrem Land unschuldiges Blut vergossen haben. Aber Juda soll in Ewigkeit bewohnt werden und Jerusalem von Geschlecht zu Geschlecht. Und ich werde sie von ihrem Blut reinigen, von dem ich sie nicht gereinigt hatte. Und der HERR wird in Zion wohnen.
Von da an wird der Zustand der Segnung für immer bestehen, umfasst aber in unserem Propheten, wie schon oft gesagt, nur Juda und Jerusalem. „Juda [im Gegensatz zu Edom, das eine „öde Wüste“ sein wird] soll in Ewigkeit bewohnt werden und Jerusalem von Geschlecht zu Geschlecht.“ Und Gott fügt hinzu: „Und ich werde sie von ihrem Blut reinigen, von dem ich sie nicht gereinigt hatte. Und der HERR wird in Zion wohnen“ (Joel 4,21).
Diese „Reinigung vom Blut“ wird ohne Zweifel deshalb erwähnt, weil sich hier der Vorgang auf Juda und Jerusalem beschränkt, denn man muss annehmen, dass es sich hier um das Blut des Christus handelt, dessen Juda und Jerusalem schuldig ist, wie das unschuldige Blut des Volkes auf Edom gefallen ist, das es vergossen hat (Joel 4,19). Nun aber ist das Volk Gottes von seiner Blutschuld gereinigt, und der HERR kann jetzt in Frieden in seiner Mitte wohnen auf dem Berg der königlichen Gnade. Das Blut, dessen Jerusalem sich schuldig gemacht hatte, indem es den Heiligen und Gerechten tötete, ist zum Sühnungsblut geworden, durch das ihr Vergehen für immer ausgelöscht ist und das sie mit Gott versöhnt hat. Aufgrund dieser vollbrachten Sühnung lagern sie nun von Geschlecht zu Geschlecht um ihren herrlichen König, der Zion erwählt und als seine Wohnung begehrt hat. „Dies ist meine Ruhe auf ewig; hier will ich wohnen, denn ich habe es begehrt“ (Ps 132,13.14).
Ist es nun nicht bemerkenswert, dass mit dem letzten Wort dieses Buches der Beweggrund aller Wege Gottes mit seinem Volk enthüllt wird? Die Schmach seines eingeborenen Sohnes, der herabgekommen war, um die Sünde der Welt hinwegzunehmen, die Kreuzigung ihres Königs, ist die Ursache der schrecklichen Gerichte, die Gott über sie verhängt hat – aber gerade ihre Schuld, das Verbrechen, das Blut des Lammes vergossen zu haben, ist das Mittel geworden, das Gott angewandt hat, um sein Volk zu reinigen und sich zu erkaufen, um alle Dinge mit Gott zu versöhnen und auf Erden ein Königreich der Gerechtigkeit und des Friedens aufzurichten. Welch wunderbare Gnade! Gott bedient sich des Hasses Satans und des Verbrechens des Menschen, um die Herrschaft des Christus und unsere ewige Segnung einzuführen! Ihm sei die Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit!