Behandelter Abschnitt Pred 10,5-7
„Es gibt ein übel, das ich unter der Sonne gesehen habe, gleich einem Irrtum, welcher von dem Machthaber ausgeht: Die Torheit wird in große Würden eingesetzt, und Reiche sitzen in Niedrigkeit. Ich habe Knechte auf Rossen gesehen, und Fürsten, die wie Knechte zu Fuß gingen.“ Auch hier liegt das übel auf Seiten des Herrschers. Er versteht es nicht, die Würdenträger auszuwählen, die nach einem englischen Sprichwort „der richtige Mann am richtigen Platze“ sein sollten.
Hohe Stellungen sind Unfähigen anvertraut, weil der Machthaber nach seinem Belieben handelt, sei es aus Mangel an Menschenkenntnis, sei es aus dem Wunsche heraus, seine Günstlinge zu bevorzugen, oder aus irgend einem anderen Grunde. Die Folge davon ist, dass jene, die infolge ihres Vermögens in der Führung der Geschäfte weit geeigneter zur Uneigennützigkeit wären, „in Niedrigkeit“ sitzen. Die Rollen sind somit vertauscht: Knechte tragen ihren Hochmut und ihre Macht zur Schau, und Fürsten haben ihre Stellung verloren, in der sie nützlich sein und andere führen könnten.
In den Versen 8–15 verlässt der Prediger den Gegenstand der Könige und Herrscher, um zu zeigen, wohin die Absichten und Wege des Menschen im Gegensatz zu der von Gott gegebenen Weisheit führen.