Behandelter Abschnitt Pred 8,8-11
Indessen hat die dem König anvertraute Macht eine Grenze; sie hat keine Gewalt über den Geist, weder über den Geist des Menschen noch über den Geist Gottes. Der Geist ist frei. Ebensowenig hat der Mensch Gewalt über das Leben des Leibes. Gott ist es, der den Tag des Todes bestimmt, wenn dem auch manches entgegenzustehen scheint.
Wer glaubt, sich durch seine Gesetzlosigkeit darüber hinwegsetzen zu können, wird sein Schicksal erleiden, dem er nicht entrinnen kann. Es gibt Zeiten, in denen die Autorität über die Menschen zu ihrem Schlechten ausgeübt wird, im Gegensatz zu dem im Anfang dieses Kapitels Gesagten. Denn dieses Buch hebt immer den Kontrast hervor zwischen dem, was Gott einst eingesetzt, und dem, was der Mensch daraus gemacht hat.
Ebenso sieht man Gesetzlose, die mit allen Ehren begraben werden, während solche, die das Gute getan und vor Gott an „heiliger Stätte“ gelebt haben, plötzlich diese Erde verlassen und aus dem Gedächtnis ihrer Mitmenschen verschwinden. Beachten wir, daß hier, wie überall in diesem Buche, die Gegenwart Gottes sich auf die Erde beschränkt und zwischen dem Tode und dem, was nach ihm sein wird, ein Vorhang gezogen ist. Vergessenheit schwebt über den Toten, und der Prediger kann ausrufen: „Auch das ist Eitelkeit.“ Er verbindet hier seine Gedanken sozusagen mit seinem anfangs aufgestellten Leitsatz: „Alles ist Eitelkeit.“