Behandelter Abschnitt Pred 2,12-19
Die Weisheit hat zweifellos, wer wollte das bestreiten, einen Vorzug vor der Torheit. Der Weise ist im Licht und sieht, während der Tor sich in der Finsternis befindet und darin wandelt. Trotzdem ist beider Los gleich; wo ist der Gewinn? Der Tod trifft den Weisen wie den Toren, und der zerstörende Wurm ist in der Wurzel jeden Genusses (Kap. 2,16; 3,19+20; 5,15; 6,6; 9,3). Bemerkt sei hier nochmals, daß im Prediger, dem Charakter dieses Buches entsprechend, der Tod nicht in das Jenseits führt, sondern die Gegenwart in dem Augenblick abschneidet, wo der Mensch die Früchte seiner Arbeit zu ernten im Begriff steht.
Welches ist dann der Gewinn? Daher ruft der Weise aus: „Da haßte ich das Leben; denn das Tun, welches unter der Sonne geschieht, mißfiel mir; denn alles ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind.“ Er haßte sogar „alle seine Mühe“, womit er sich „abmühte unter der Sonne“. Wenn wenigstens sein Erbe einen guten Gebrauch von seiner Hinterlassenschaft machte! Aber nein, die Arbeit des Weisen wird das Erbe des Toren!