Behandelter Abschnitt 5. Mose 32,15-18
Das Verhalten Israels
Mit Vers 15 tritt ein Wendepunkt in dem Lied Moses ein. Bis dahin sahen wir Gott und sein Tun, seine Vorsätze, Ratschlüsse und Gedanken, sein liebevolles Interesse an seinem Volk Israel und sein zärtliches Handeln mit ihm. Alles das ist voll reichen Segens. Wenn wir Gott und seine Wege sehen, gibt es kein Hindernis für die Freude unserer Herzen. Alles ist göttlich vollkommen, und die Betrachtung des Wortes erfüllt uns mit Bewunderung und Dank.
Aber es gibt auch eine menschliche Seite, und hier begegnen wir nur Fehlern und Enttäuschungen. So lesen wir im 15. Vers unseres Kapitels: „Da wurde Jeschurun fett und schlug aus“. Wie lebendig stellen uns diese Worte trotz ihrer Kürze die innere Geschichte Israels vor Augen! – „du wurdest fett, dick, feist! Und er verließ Gott, der ihn gemacht hatte, und verachtete den Felsen seiner Rettung. Sie reizten ihn zur Eifersucht durch fremde Götter, durch Gräuel erbitterten sie ihn. Sie opferten den Dämonen, die nicht Gott sind, Göttern, die sie nicht kannten, neuen, die vor kurzem aufgekommen waren, die eure Väter nicht verehrten. Den Felsen, der dich gezeugt hat, vernachlässigtest du, und vergaßest den Gott, der dich geboren“ (V. 15–18).
Wie reden diese Worte auch zu uns! Wir sind alle in Gefahr, den hier aufgezeigten verkehrten Weg zu betreten. Wir machen von den Gaben Gebrauch, wobei wir den Geber ausschließen. Wir werden wie Israel fett und schlagen aus. Wir vergessen Gott. Wir verlieren das wertvolle Wissen um seine Gegenwart und seine vollkommene Allgenugsamkeit und wenden uns anderen Zielen zu, wie Israel sich zu falschen Göttern wandte. Wie oft vergessen wir den Felsen, der uns gezeugt, den Gott, der uns geboren, und den Herrn, der uns erlöst hat!
Alles das ist bei uns noch weniger zu entschuldigen, weil unsere Vorrechte höher sind als diejenigen Israels. Wir sind in ein Verhältnis und in eine Stellung eingeführt, wovon Israel nichts kannte. Unsere Vorrechte und Segnungen sind die allerhöchsten. Es ist unser Vorzug, Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus zu haben. Wir sind die Empfänger dieser vollkommenen Liebe, die nicht eher ruhte, als bis sie uns in eine Stellung gebracht hatte, in der von uns gesagt werden kann: „Wie er (Christus) ist, sind auch wir in dieser Welt“. Die Liebe Gottes zu uns ist nicht nur in der Hingabe und dem Tod seines eingeborenen Sohnes und in der Gabe seines Geistes offenbart worden, sondern sie ist auch mit uns vollendet worden, da sie uns in dieselbe Stellung gebracht hat, die unser Herr einnimmt.