Behandelter Abschnitt 5. Mose 31,30 - 32,3
Das Lied Moses
Eine prophetische Schilderung
„Und Mose redete vor den Ohren der ganzen Versammlung Israels die Worte dieses Liedes bis zu ihrem Schluss.“ Wir gehen nicht zu weit, wenn wir sagen, dass wir hier einen der wichtigsten und umfassendsten Abschnitte des Wortes Gottes vor uns haben, der eingehende Betrachtung erfordert. Er enthält die Geschichte der Wege und Handlungen Gottes mit Israel von Anfang bis Ende und einen feierlichen Bericht der schrecklichen Sünden dieses Volkes und der göttlichen Gerichte über das Volk. Aber, Gott sei Dank!, er beginnt und endet mit Gott. Wäre das nicht so, dann hätten wir nur die traurige Geschichte der Wege des Menschen vor uns und müssten hiervon überwältigt werden. So aber können wir die Geschichte der Wege des Menschen in Ruhe verfolgen und sehen, wie alles unter seinen Händen zugrunde geht, welche gewaltigen Anstrengungen der Feind macht, um sich der Ausführung der Ratschlüsse und Vorsätze Gottes zu widersetzen, und endlich, wie das Geschöpf in allem versagt hat und so dem traurigsten Verderben anheimgefallen ist.
Wir können das deshalb mit Ruhe tun, weil wir wissen, dass Gott trotz allem Derselbe bleibt. Er wird am Ende die Oberhand behalten, und dann wird und muss alles in Ordnung kommen. Dann wird Er „alles in allem“ sein, und kein Feind, nichts Böses wird in dem unermesslichen Bereich des Segens gefunden werden, in dem unser anbetungswürdiger Herr Jesus Christus gleichsam die Zentralsonne bilden wird. „Horcht, ihr Himmel, und ich will reden; und die Erde höre die Worte meines Mundes!“ Himmel und Erde werden aufgefordert, auf diese erhabenen Aussprüche zu lauschen. „Wie Regen träufle meine Lehre, wie Tau fließe meine Rede, wie Regenschauer auf das Gras und wie Regengüsse auf das Kraut!
Denn den Namen des Herrn will ich ausrufen: Gebt Majestät unserem Gott!“ (V. 1–3).
Hier sehen wir die feste, unerschütterliche Grundlage von allem. Mag kommen was will, der Name unseres Gottes wird ewiglich bestehen. Keine Macht der Erde oder der Hölle kann die göttlichen Vorsätze hintertreiben oder das Ausstrahlen der göttlichen Herrlichkeit verhindern. Der Name unseres Gottes, des Gottes und Vaters unseres Herrn Jesus Christus, ist unsere Zuflucht und Hilfe in dieser finsteren, sündigen Welt und angesichts der scheinbaren Erfolge des Feindes. Das Anrufen des Namens des Herrn tut der Seele wohl wie der erfrischende Tau und der erquickende Regen der dürstenden Flur.