Behandelter Abschnitt 5. Mose 6,17-25
Tun, was gut und recht ist
Der letzte Abschnitt unseres Kapitels hat eine besondere Fülle, Tiefe und Kraft. Er kennzeichnet wieder in treffender Weise den Charakter des ganzen fünften Buches Mose (V. 17–25).
Es war der Zweck und das einzige Ziel des Gesetzgebers, das Wort Gottes dem Herzen des Volkes so wertvoll wie möglich zu machen und ihm die Notwendigkeit und auch den Segen eines aufrichtigen, ernsten Gehorsams einzuschärfen. „Ihr sollt fleißig die Gebote des Herrn, eures Gottes halten.“ Und weiter: „Du sollst tun, was recht und gut ist in den Augen des Herrn.“ Diese ernsten Grundsätze haben sich nicht geändert. Kein Wechsel der Haushaltung, kein Wechsel der Zeit, des Ortes oder der Umstände kann sie je verändern. „Was recht und gut ist“, das muss allgemeine und bleibende Gültigkeit behalten. Es erinnert uns an die Worte des Apostels Johannes in dem Brief an seinen Freund Gajus: „Geliebter, ahme nicht das Böse nach, sondern das Gute“ (3Joh 11). Die Versammlung war vielleicht in einem beklagenswerten Zustand. Vielleicht zeigte sich vieles, was Gajus übte und niederbeugte. Was sollte er tun? Einfach dem folgen, was recht und gut war, sein Herz, seine Hand und sein Haus jedem öffnen, der die Wahrheit brachte.
Und das, was Gajus in seinen Tagen tun sollte, erwartet der Herr von jedem wahren Gläubigen zu allen Zeiten und in allen Umständen. Wenden sich auch viele von uns ab, wenn wir den verleugnungsvollen Weg des Gehorsams gehen, dennoch müssen wir stets dem folgen, was gut und recht ist, koste es, was es wolle. Wir werden ermahnt, uns abzuwenden von der Ungerechtigkeit, uns zu reinigen von den Gefäßen der Unehre und uns wegzuwenden von den bloßen Bekennern. Und dann? Nachjagen der Gerechtigkeit, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden mit allen denen, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen (vgl. 2Tim 2,22).