Behandelter Abschnitt 5. Mose 3,21-22
Gott hat bisher geholfen, Er wird es auch weiter tun
Wir verweilen noch einen Augenblick bei den letzten Versen unseres Kapitels, in denen wir noch manche Belehrung finden. Zunächst wiederholt Mose vor den Ohren des Volkes seinen Auftrag an Josua. „Und Josua gebot ich in jener Zeit und sprach: Deine Augen haben alles gesehen, was der Herr, euer Gott, diesen beiden Königen getan hat; so wird der Herr allen Königreichen tun, zu denen du hinüberziehen wirst. Fürchtet sie nicht! Denn der Herr, euer Gott, er ist es, der für euch kämpft“ (V. 21.22).
Die Erinnerung an das, was der Herr in der Vergangenheit für uns getan hat, sollte unser Vertrauen zu ihm für die Zukunft stärken. Was wäre für einen Gott unmöglich gewesen, der seinem Volk einen so herrlichen Sieg über die Amoriter verliehen hatte, einen so mächtigen Feind wie König Og vernichtet hatte und das Land der Riesen in ihre Hände gegeben hatte? Sie konnten kaum mit einem mächtigeren König im Land Kanaan zusammenzutreffen, als Og es war, dessen Bett so groß war, dass Mose ausdrücklich davon spricht. Aber was war Og schon in der Gegenwart seines allmächtigen Schöpfers? Zwerge und Riesen sind vor ihm völlig gleich. Entscheidend ist, dass wir Gott selbst im Auge behalten. Dann verschwinden alle Schwierigkeiten. Wenn wir unseren Blick fest auf ihn gerichtet halten, so kann unsere Umwelt uns nicht beunruhigen. Das ist das Geheimnis des Friedens. „Deine Augen haben alles gesehen, was der Herr, euer Gott . . . getan hat.“ Und wie Er getan hat, so wird Er tun. Er hat errettet, Er rettet jetzt, und Er wird erretten. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind gleicherweise durch die göttliche Errettung gekennzeichnet.
Befindest du dich in einer Schwierigkeit, mein lieber Leser? Liegt irgendein Druck auf dir? Bist du beunruhigt? Höre ein Wort der Ermutigung: „Fürchte dich nicht; glaube nur!“ (Mk 5,36). Er enttäuscht nie einen Menschen, der ihm vertraut. Benutze die Quellen der Hilfe, die in ihm für dich geöffnet sind. Lege dich selbst, alles, was dich umgibt, deine Furcht und deine Angst, lege alles in seine Hand, und da lass es ruhen.
Ja, lass es dort! Es nützt nichts, unsere Schwierigkeiten und Bedürfnisse in die Hände unseres Gottes zu legen, und sie im nächsten Augenblick wieder in unsere eigene Hand zu nehmen. Wie oft geschieht das! Wir kommen in irgendeiner Not oder Prüfung im Gebet zu Gott, werfen unsere Bürde auf ihn und fühlen uns erleichtert. Aber kaum haben wir uns von unseren Knien erhoben, so blicken wir von neuem auf die Schwierigkeiten, verweilen bei den traurigen Umständen, bis wir wieder an demselben Punkt ankommen, den wir soeben verlassen hatten. Wie sehr verunehren wir dadurch unseren Gott und Vater, und wir bleiben beladen und unglücklich. Er will unser Gemüt so frei von Sorgen haben, wie unser Gewissen frei ist von jeder Schuld. Sein Wort an uns lautet: „Seid um nichts besorgt, sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden“ (Phil 4,6).
In diesem Sinn suchte auch Mose, der treue Knecht des Herrn, seinen Mitarbeiter und Nachfolger Josua zu ermutigen im Blick auf das, was ihm bevorstand: „Fürchtet sie nicht, denn der Herr, euer Gott, ist es, der für euch kämpft.“ In ähnlicher Weise ermunterte auch Paulus sein Kind und seinen Mitstreiter Timotheus, auf den lebendigen Gott zu vertrauen, stark zu sein in der Gnade, die in Christus Jesus ist, sich mit unerschütterlichem Vertrauen auf den festen Grund Gottes zu stützen und sich so mit Fleiß und geistlichem Mut dem Werk zu widmen, zu dem er berufen war. Auch wir können einander ermuntern, in schlichtem Glauben an dem Wort festzuhalten, und es im Herzen zu bewahren als eine lebendige Macht und Autorität für uns. Das Wort erhält uns aufrecht, besonders auch im Alter, wenn alle menschlichen Stützen zerbrechen. „Alles Fleisch ist wie Gras, und alle seine Herrlichkeit wie des Grases Blume. Das Gras ist verdorrt, und die Blume ist abgefallen; das Wort des Herrn aber bleibt in Ewigkeit. Dies aber ist das Wort, das euch verkündigt worden ist“ (1Pet 1,24.25).