Behandelter Abschnitt 3Mo 4,5
Unterschied zwischen Brand- und Sündopfer
Im ersten Kapitel dieses Buches, beim Brandopfer, traten „die Söhne Aarons“ in Tätigkeit. Beim Sündopfer finden wir sie nicht. Als Priester hatten sie das Vorrecht, um den Altar her zu stehen und die Flamme eines angenehmen Opfers zum Herrn emporsteigen zu sehen. Beim Sündopfer aber steht nicht priesterliche Anbetung oder Bewunderung, sondern das feierliche Gericht über die Sünde im Vordergrund, und darum treten hier die Söhne Aarons nicht in Erscheinung. Als überführte Sünder haben wir es mit Christus als dem Gegenbild des Sündopfers zu tun. Als anbetende und mit den „Kleidern des Heils“ bekleidete Priester betrachten wir Christus als das Gegenbild des Brandopfers.
Ferner wurde dem Brandopfer „die Haut abgezogen“, nicht aber dem Sündopfer. Auch musste das Brandopfer „in seine Stücke zerlegt“ werden, und „sein Eingeweide und seine Beine“ wurden „mit Wasser gewaschen“. Von alledem finden wir beim Sündopfer nichts. Schließlich musste das Brandopfer auf dem Altar, das Sündopfer aber außerhalb des Lagers verbrannt werden.
Das sind wesentliche Unterschiede, hinter denen wir die Absicht des Heiligen Geistes suchen sollten. Vielleicht müssen wir dabei unsere Unwissenheit eingestehen. Gleichgültigkeit solchen Unterschieden gegenüber wäre jedenfalls eine sehr bedauerliche Haltung; sollte der Heilige Geist sich bei der Inspiration Mühe gemacht haben, Dinge niederschreiben zu lassen, die wir für so wertlos halten, dass wir nicht einmal den Wunsch haben, sie zu verstehen? Das wäre eine glatte Geringschätzung des göttlichen Autors; viel Segen würde uns dabei verloren gehen. Wie oft dürfen wir doch in den kleinsten Einzelheiten Gottes Weisheit bewundern und anbeten!