Behandelter Abschnitt 2. Mose 15,23-26
Mara, das bittere Wasser
„Und sie kamen nach Mara, aber sie konnten das Wasser von Mara nicht trinken, denn es war bitter: Darum gab man ihm den Namen Mara. Und das Volk murrte gegen Mose und sprach: Was sollen wir trinken?“ (V. 23.24). Und weiter: „Und die ganze Gemeinde der Kinder Israel murrte gegen Mose und gegen Aaron in der Wüste. Und die Kinder Israel sprachen zu ihnen: Wären wir doch im Land Ägypten durch die Hand des Herrn gestorben, als wir bei den Fleischtöpfen saßen, als wir Brot aßen bis zur Sättigung! Denn ihr habt uns in diese Wüste herausgeführt, um diese ganze Versammlung vor Hunger sterben zu lassen“ (Kap. 16,2.3).
Das waren die Prüfungen der Wüste: „Was sollen wir essen?“, und „Was sollen wir trinken?“ Das Wasser von Mara stellte das Herz des Volkes Israel auf die Probe und offenbarte seinen unzufriedenen Geist; aber der Herr zeigt ihm, dass es keine Bitterkeit gab, die Er nicht versüßen konnte. „Und der Herr wies ihm ein Holz; und er warf es in das Wasser, und das Wasser wurde süß. Dort gab er ihm Satzung und Recht, und dort prüfte er es“ (V. 25). Ein wunderbares Bild von dem, der in die bitteren Wasser des Todes geworfen wurde, damit ihnen die Bitterkeit um unsertwillen für ewig genommen würde.
Der 26. Vers stellt uns den Ernst dieser ersten Station der Erlösten Gottes in der Wüste vor Augen. Gerade dann sind wir in Gefahr, unruhig und ungeduldig zu werden. Nur das beständige „Hinschauen auf Jesus“ (Heb 12,2) kann uns vor diesem Geist schützen. Der Herr offenbart sich immer in einer Weise, die den jeweiligen Bedürfnissen seines Volkes angemessen ist; und die Kinder Gottes sollten, anstatt sich über die Umstände zu beklagen, diese zum Anlass nehmen, sich immer von neuem auf ihn zu stützen. Auf diese Weise dient die Wüste dazu, uns erfahren zu lassen, wer Gott ist. Sie ist eine Schule, in der wir seine Geduld, seine Treue und Hilfe kennenlernen. „Und eine Zeit von etwa vierzig Jahren pflegte er sie in der Wüste“ (Apg 13,18). Wer geistlich gesinnt ist, weiß, dass es der Mühe wert ist, bitteren Wassern zu begegnen, damit Gott sie versüßen kann. „Wir rühmen uns auch der Trübsale, da wir wissen, dass die Trübsal Ausharren bewirkt, das Ausharren aber Bewährung, die Bewährung aber Hoffnung; die Hoffnung aber beschämt nicht, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist“ (Röm 5,3-5).