Behandelter Abchnitt 1. Mose 12,6-8
Zelt und Altar
„Und Abram durchzog das Land bis zum Ort Sichem, bis zur Terebinthe Mores. Und die Kanaaniter waren damals im Land“ (V. 6). Die Gegenwart der Kanaaniter musste sich für Abraham als Prüfung erweisen, als Forderung, die an seinen Glauben und an seine Hoffnung gestellt wurde, als Herzensübung und Geduldsprobe. Er hatte Ur und Haran verlassen und war in das Land gekommen, von dem der „Gott der Herrlichkeit“ zu ihm geredet hatte, und dort fand er die Kanaaniter. - Aber er fand auch den Herrn dort. „Und der Herr erschien Abram und sprach: Deiner Nachkommenschaft will ich dieses Land geben“ (V. 7). Die Verbindung zwischen diesen beiden Mitteilungen ist berührend schön. „Die Kanaaniter waren im Land.“ Damit Abraham nicht auf die gegenwärtigen Besitzer sah, erschien ihm der Herr als der, der ihm und seinen Nachkommen dieses Land für immer geben wollte.
Auf diese Weise wurden die Gedanken Abrahams auf den Herrn und nicht auf die Kanaaniter gelenkt. Darin liegt für uns eine wichtige Lehre. Die „Kanaaniter im Land“ sind der Ausdruck der Macht Satans. Aber anstatt uns mit dieser Macht zu beschäftigen, die uns von unserem Erbteil fern halten möchte, werden wir aufgefordert, die Macht Christi zu ergreifen, die uns in unser Erbe einführt. „Unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut . . . , sondern gegen die geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern“ (Eph 6,12).
Gerade der Bereich, in den wir gerufen worden sind, ist der Ort unseres Kampfes. Sollte uns das erschrecken? Durchaus nicht, denn dort ist der siegreiche Christus, in dem wir „mehr als Überwinder“ (Röm 8,37) sind. Anstatt uns daher einem „Geist der Furcht“ hinzugeben, pflegen wir vielmehr einen Geist der Anbetung. Und Abraham „baute dort dem Herrn, der ihm erschienen war, einen Altar. Und er brach auf von dort in das Gebirge östlich von Bethel und schlug sein Zelt auf“ (V. 7.8). Der Altar und das Zelt zeigen uns die beiden großen Charakterzüge Abrahams: er war ein Anbeter Gottes und ein Fremdling in der Welt. Gesegnete Charakterzüge: nichts auf der Erde, aber alles in Gott zu besitzen! Von der Erde besaß Abraham nichts, „auch nicht einen Fußbreit“ (Apg 7,5). Aber er hatte Gott, und das war genug für ihn.