Behandelter Abschnitt 2Kor 13
Das abschließende 13. Kapitel antwortet auf eine Herausforderung, die Paulus bis zuletzt aufgespart hatte, weil sie sich von allen Menschen am wenigsten für die Korinther schickte. Welch ein Kummer für ihn, davon überhaupt sprechen zu müssen! Sie hatten es tatsächlich gewagt, einen Beweis von ihm zu fordern, dass Christus wirklich durch ihn zu ihnen geredet hatte. Hatten sie vergessen, dass sie ihr Leben und ihr Heil in Christus seinem Predigen verdankten? So wie er die Langmut als Zeichen der Apostelschaft, welche in ihm zweifellos über jedes Maß hinaus auf die Probe gestellt wurde, immer wieder in den Vordergrund gestellt hatte, so konzentriert er sich jetzt auch wieder darauf als das große Siegel seiner Apostelschaft auf jeden Fall ihnen gegenüber. Was könnte ergreifender sein? Paulus spricht nicht davon, was Jesus durch ihn in Büchern mitgeteilt oder in welcher Kraft der Heilige Geist durch ihn gewirkt hatte. „Weil ihr einen Beweis suchet, daß Christus in mir redet (der gegen euch nicht schwach ist, sondern mächtig unter euch); . . . so prüfet euch selbst, ob ihr im Glauben seid, untersuchet euch selbst“ (V. 3-5).
Sie waren sich selbst der lebendige Beweis dafür, dass er für sie ein Apostel Christi war. In diesem Appell wurde ein Zweifel nicht zugelassen. Sie hatten vielmehr zuzugeben, dass das Gegenteil der Fall war; und dieses benutzte Paulus in bewunderungswürdiger Weise, um ihre unschicklichen und grundlosen Zweifel bezüglich seiner Person umzustürzen. „Deswegen schreibe ich dieses abwesend, auf daß ich anwesend nicht Strenge gebrauchen müsse, nach der Gewalt, die der Herr mir gegeben hat zur Auferbauung und nicht zur Zerstörung“ (V. 10). Kurze und inhaltsreiche Grüße folgen, enthaltend die Gnade des Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes.