Behandelter Abschnitt Mk 14,36-38
„Abba, Vater“, sagte Er, „alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir weg! Doch nicht, was ich will, sondern was du willst!“ (V. 36).
Er besaß eine wirkliche Seele – das, was lehrmäßig eine „vernünftige Seele“ genannt wird – und nicht einfach ein Prinzip des Lebens. Er hätte diese Worte nicht aussprechen können, wenn es stimmen würde, was einige Menschen behaupten, dass bei unserem Herrn die göttliche Natur den Platz der Seele eingenommen habe. Er wäre kein vollkommener Mensch gewesen, wenn Er nicht neben einem Leib auch eine Seele angenommen hätte. Darum konnte Er sagen: „Doch nicht, was ich will, sondern was du willst!“
Die Unterwerfung unter den Vater war vollkommen, sogar in der bittersten Prüfung, die man sich denken konnte. Dieser Kelch war der Kelch des Zornes wegen der Sünde. Wenn Er nicht gesagt hätte: „Nimm diesen Kelch von mir weg!“, so wäre das Gefühllosigkeit bezüglich der Natur des Kelches gewesen. Unser Herr war jedoch in allem vollkommen. Darum sagte Er: „Nimm diesen Kelch von mir weg; doch nicht, was ich will, sondern was du willst!“
Er kam zurück und fand die Jünger schlafend und nicht wachend. Es betrübte Ihn; und das war verständlich. Er warnte sie jedoch um ihretwillen. „Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt“ (V. 38). Sie kamen in die Versuchung und fielen, und zwar vor allem Petrus, an den Er insbesondere diese Worte gerichtet hatte. Er rief sie alle auf, zu wachen und zu beten. Aber Petrus war es, zu dem Er sagte: (Fortsetzung siehe Mk 14,37)