„Jesus sprach zu ihnen: Irrt ihr nicht deshalb, weil ihr die Schriften nicht kennt noch die Kraft Gottes?“ (V. 24).
Wie üblich offenbarten sie ihre Unkenntnis der Schriften trotz vieler Anmaßung. Anderenfalls hätten sie einen solchen Fall nicht vorgebracht. Was sind Schwierigkeiten für die Macht Gottes, auch wenn man voraussetzt, dass sie für Menschen Schwierigkeiten darstellen? Doch was jenseits der Kraft und des Vorstellungsvermögens des Menschen liegt, ist bei Gott möglich. Sogar dem, der glaubt, sind alle Dinge möglich. Es beruhte in Wirklichkeit auf vollständiger Unkenntnis, wenn sie annahmen, dass die vorgestellte Eventualität jemals im Auferstehungszustand auftreten könnte.
Außerdem setzte ihre Frage die Auferstehung voraus, die sie ja gerade leugneten. Der Skeptizismus ist gewohnheitsmäßig unehrlich und keineswegs weniger falsch als Aberglaube. Wem sollte jene Frau gehören, die nacheinander sieben Ehemänner hatte? Die Antwort lautet: In der Auferstehung gehört sie keinem. Im Auferstehungszustand werden die irdischen Bande nicht wieder aufgenommen. Die Menschen auferstehen nicht als Ehemänner und Ehefrauen, als Eltern und Kinder oder als Herren und Knechte.
Danach begegnet der Herr der Grundfrage nicht auf dem Standpunkt ihrer Schwierigkeit oder ihres Irrtums, sondern dem Boden des wahren Sachverhalts nach dem Wort Gottes.