„Und er sandte zur bestimmten Zeit einen Knecht zu den Weingärtnern, damit er von den Weingärtnern von den Früchten des Weinbergs in Empfang nehme“ (V. 2). Es geht hier um die sittliche Prüfung des Menschen am Beispiel des Verhaltens Israels.
Der Mensch ist verpflichtet, entsprechend der Stellung, in die Gott ihn versetzt hat, Rückerstattung zu leisten. Den Israeliten war jeder mögliche Vorzug von Gott gegeben worden. Sie besaßen Priester, religiöse Anordnungen, Fastentage, Festtage, jedes äußere Hilfsmittel und sogar hin und wieder ein übernatürliches Zeugnis von Gott. Es fehlte nichts von dem, was der Mensch haben konnte, außer Christus selbst. Und sogar von Ihm besaßen sie die Verheißung und warteten, wie wir wissen, in einer gewissen Weise auf Ihn als ihren König. Ihnen waren Verheißungen fest versprochen worden; und mit ihnen bestand ein Bund Gottes. Falls es möglich gewesen wäre, irgendetwas Gutes vom Menschen zu empfangen, hatten sie die besten Voraussetzungen dazu, indem ihnen nichts fehlte, was ihnen irgendwie von Nutzen sein konnte.
Doch kann aus dem Herzen etwas Gutes hervorkommen? Ist der Mensch nicht ein Sünder? Ist er nicht völlig befleckt und unrein? Kann aus dem Unreinen etwas Reines entstehen? Es ist unmöglich, durch irgendein gewöhnliches Mittel auf den Menschen einzuwirken. Man kann etwas Reines unter die Unreinen bringen; wenn es sich jedoch nur um ein Geschöpf handelt, wird es verunreinigt. Wenn es der Schöpfer ist, dann kann Er befreien. Aber auch Er konnte es nicht einfach dadurch, dass Er in die Mitte der Menschen herabkam. Dazu war mehr erforderlich, nämlich sein Tod. Der Tod ist die einzige Tür zum Leben und zur Erlösung des Verlorenen. Der Herr beschrieb ihnen dann die Geschichte dessen, was sie Gott zurück erstatteten. Der Knecht wurde ausgesandt.