Es war demnach nicht so, dass Derjenige, welcher alles Gute außer in Gott zurückwies, vor der Probe, die Er dem nach Gutem suchenden Obersten vorstellte, selbst zurückschreckte. Und doch war das Eine, das dem jungen und begeisterten Juden fehlte, unvergleichlich viel geringer als der Pfad Jesu in Leben und Tod. Es war jedoch eine zu große Forderung für das lieblichste Bild der Menschheit, das, so weit wir wissen, den Weg des Herrn kreuzte. Seine traurigen Schritte beim Weggehen deckten allen anderen, wenn nicht sogar seinem eigenen Gewissen, die Habsucht seines Herzens auf. Er legte Wert auf seine Besitztümer, er vertraute auf Reichtümer, er hatte wenig Verlangen nach Schätzen im Himmel und er sorgte nur für sich selbst und nicht für andere – selbst nicht für die Armen, an die der Herr immer so viel dachte.
Das Aufnehmen des Kreuzes und die Nachfolge Christi war mehr als das, worauf er bei der Ausübung des Guten vorbereitet war. Was ist der Mensch? Worin kann man sich auf ihn verlassen? Es ist gut, Gott im Geist anzubeten, uns in Christus Jesus zu erfreuen und nicht auf das Fleisch zu vertrauen. „Niemand ist gut als nur einer, Gott.“ Wie wahr und wie gesegnet für uns, dass es so ist! „Ja, nur ein Hauch ist jeder Mensch, der dasteht“ (Ps 39,6).
Jesus hatte nur den Schatten und noch nicht das Abbild der göttlichen Güte in sich selbst enthüllt und doch wurde die Schönheit dieses liebenswürdigen Verehrers wie eine Motte verzehrt. „Er aber wurde traurig über das Wort und ging betrübt weg, denn er hatte viele Besitztümer“ (V. 22). Wahrhaftig, jeder Mensch ist Nichtigkeit!
Der große Prophet, der vollkommene Diener von Gnade und Wahrheit, benutzt das Ereignis zum Nutzen seiner Jünger.