„Es gibt nichts, was von außerhalb des Menschen in ihn eingeht, das ihn verunreinigen kann, sondern was von ihm ausgeht, ist es, was den Menschen verunreinigt“ (V. 15). Wenn wir diesen Grundsatz in seiner ganzen Ausdehnung anwenden, umschließt er auch den Charakter der Überlieferung. Die Überlieferung kommt aus dem Menschen. Es ist kein Wort, versehen mit der Autorität Gottes, an den Menschen. Es ist ein menschliches Wort, welches Bettlerstolz gern mit Purpur und Gold umhüllt, um seine Nacktheit zu verbergen. Das zeigt sich aus dem Zusammenhang; denn zweifellos verurteilte der Herr hier die sittlichen Ausflüsse des Herzens und alle Wege des Menschen. „Wenn jemand Ohren hat, zu hören, der höre!“ (V. 16).
Die Jünger konnten Ihn nicht verstehen. Was für eine Lehre für uns! Die Knechte Christi konnten Ihn nicht verstehen! Sogar die Apostel konnten nicht recht glauben, dass der Mensch völlig verdorben ist. Gibt es hier jemanden, der diese vollständige Verderbnis leugnet, die nicht allein unter den Menschen besteht, sondern auch durch den Menschen in der Welt ist? Denkt jemand, man könne der menschlichen Natur trauen? Höre auf den Heiland – den Heiland der Verlorenen! „Wenn jemand Ohren hat, zu hören, der höre!“